SGM Erste Mannschaft

Spielzeit 2025/26, 1. Regionalliga, Zone A

1. Runde: SKKB 1 – Schwarz-Weiss Bern 2          4.5 : 1.5

BrettNameEloNameEloResultat
1Hansjürg Känel (w)2234Nicolas Curien21581 : 0
2Igor Yarmonov (s)2327Nikash Urwyler20731 : 0
3Sandor Kaszas (w)2012Frank Holzgrewe18800 : 1
4Mike Jäger (s)2115Stefan Schmied18131 : 0
5Marc Tillmann (w)1953Charles Duong16860.5 : 0.5
6Jörg Brauchli (s)1912Kjartan Ingvason14001 : 0
SGM SKKB1, 1. Runde vom 01.11.2025

Gelungener Start in die neue SGM-Saison

In der ersten Runde der SGM Saison 2025/26 hatten wir die zweite Mannschaft von Schwarz-Weiss Bern zu Gast. Nominell waren wir an allen Brettern klar besser aufgestellt, aber es sollte lange dauern, bis wir das in etwas Zählbares verwandeln konnten. Am Ende stand aber ein deutlicher Sieg, den wir im Anschluss noch beim gemeinsamen Essen gefeiert haben.

Jörg mit Schwarz hatte den nominell leichtesten und jüngsten Gegner, ging aktiv zu Werke und konnte nach dem gierigen Bauernraub seines Gegenübers folgende Bilderbuchstellung erreichen:

Der Punkt f2 ist nicht zu verteidigen, die weisse Stellung wird kollabieren, und Schwarz hätte nun am einfachsten mit 22. … Db6 fortgesetzt. Nicht ganz so genau war der Partiezug 22. … e4, da er dem weissen Springer das Feld d4 einräumt, auf dem er zudem die Diagonale a7-g1 verstellen kann. Für den Gewinn reicht es aber dennoch! Nach 23. Lc2 Db6 24. Dxh7?? Txf2 25. Sd4 Txe2 26. Lb3 Txb2 gab Weiss schliesslich auf.

Hansjürgs Partie ist schnell beschrieben: Sein Gegner opferte eine Figur und es galt nun, den schwarzen Angriff abzuwehren. Das gelang schliesslich, und so verblieb Weiss mit einem satten Plus an Material und konnte den vollen Punkt einstreichen. Eine solide Leistung und vor allem ein wichtiges Ergebnis, da der Druck nun bei den Gästen lag.

Marc mit Weiss spielte wie gewohnt sehr ambitioniert und konnte sich nach ein paar Nachlässigkeiten auf beiden Seiten eine Gewinnstellung erarbeiten.

Er selbst meint hierzu: „38. Tg1 Df6, 39. Txd8 Txd8, 40. Lxe5 gewinnt locker“. Allerdings geschah in der Partie 38. Txd8, zwar immer noch mit Gewinnstellung, aber bis zum 43. Zug vergab Weiss jeglichen Vorteil. Danach wechselte der Vorteil zu Schwarz und das Ende der Partie war dann schon kurios: ein irregulärer Zug, ein wenig Diskussion, Zeitgutschrift und Weiterspielen. In der allgemeinen Verwirrung wollten dann beide Seiten ihr Glück nicht mehr weiter strapazieren und man einigte sich auf die Punkteteilung. Damit stand es 2.5 – 0.5 für uns.

Auch Sandor erreichte mit Weiss eine sehr aktive Stellung und spielte mit reichlich Zeitvorteil in folgender Stellung

den leicht zu übersehenden Gewinnzug 27. Sxh5+! Die Stellung bleibt aber kompliziert, und nach 27. … gxh5 hätte nun 28. Tf6! folgen müssen. Leider verpasste Weiss diese Chance und spielte 28. Lxh7, wonach Schwarz die Position mit genauen Zügen halten kann. Der enorme schwarze Zeitnachteil liess hoffen, dass dies nicht gelingen würde, aber leider kam es sogar noch schlimmer: Weiss verzettelte sich und machte seinerseits einen Fehler, wonach Schwarz nach der Zeitkontrolle die Partie sogar gewinnen konnte. Eine schmerzliche Niederlage, bei der der Wagemut und die schöne Kombination nicht zum Erfolg führten.

Nach seinem Einsatz in Astana bei der Olympiade für Menschen mit Behinderung war Igor wieder zurück und spielte mit Schwarz eine seiner typischen Positionspartien. Lange Zeit war die Position ausgeglichen, doch am Ende unterlief seinem Gegner in komplizierter Stellung der entscheidende Fehler. Konkret:

Nach dem letzten Zug von Schwarz 43. … Tf1 ist die Stellung gleich, aber Weiss muss den einzigen Zug 44. Dd3 finden. Er spielte aber 44. De3?? und danach geht es schnell zu Ende: 44. … Sb5 (dafür hat Schwarz nun Zeit, da seine Dame nicht bedroht ist, mit der Idee, dass auf das lästige Damenschach auf a4 der Turm nur unter Qualitätsverlust dazwischen ziehen kann) 45. Lxg7 Da4+ 46. Ta3 Sxa4 47. bxa3 Dc2+ 48. Lb2 Td1 und Schwarz steht total auf Gewinn, da gegen die Drohung Td3 mit Schach auf b3 und dann Turmschach auf d1 kein Kraut mehr gewachsen ist.

Am Ende sass wie meistens noch Mike mit Schwarz am Brett. Nachdem er ein Remisangebot seines Gegners in ausgeglichener Stellung abgelehnt hatte, war die Position lange Zeit gleich und selbst ein Bauerngewinn im Endspiel änderte daran nichts. Mit zunehmend weniger Zeit auf der Uhr griff dann Weiss aber fehl

Es muss hier 57. Tb8 geschehen, wonach Weiss noch die technische Aufgabe lösen muss, das Endspiel gegen den e-Bauern zu halten, was objektiv Remis ist. Stattdessen folgte aber der ungenaue Zug 57. Tb3, was 57. … Ta1 erlaubt. Nun steht Schwarz schon besser, nach 58. Tb4 Tf1 59. e4+?? sogar auf Gewinn, da einfach 59. … Kg5 60. Tb5 Tf3+ 61. Kg2 Kf4 folgte. Die Stellung mit zwei Minusbauern ist nicht mehr zu halten, daher streckte Weiss die Waffen.

Mit dem 4.5 – 1.5 Sieg haben wir die erste Aufgabe der Saison gut gemeistert, was uns hoffentlich auch Auftrieb für Runde zwei geben wird.

Mike Jäger / ML