SGM Erste Mannschaft

Spielzeit 2024/25, 1. Regionalliga, Zone B

4. Runde: Basel SG 1 – SKKB1                                                                                              2 : 4

BrettNameElo*NameElo*Resultat
1Hans-Elmar Schwing2333Igor Yarmonov23490.5 : 0.5
2Martin Kuentz1985Mike Jäger21070 – 1
3Gerhart Hartsleben2020Hansjürg Känel22371 – 0
4Frank Weidt1950Sandor Kaszas20200 – 1
5Thomas Häring1979Michael Weber18950.5 – 0.5
6Timotej Rosebrock1854Marc Tillmann18910 – 1
SGM SKKB1, 4. Runde vom 11.1.2025

* Vom SSB per 1.1.2025 an die FIDE angepasste Elo-Werte

Im Vorfeld der eigentlichen Begegnung hatte es einige Diskussionen gegeben, da das Spiellokal der Gastgeber nicht rollstuhlgängig ist. Letztlich konnte man sich darauf einigen, im Rahmen der im Mövenpick Hotel in Basel ausgetragenen Jugendqualifikation auch unsere Viertrundenpaarung Basel SG – Köniz Bubenberg durchzuführen. Vor Ort lief dann alles reibungslos ab und unter den vielen Jugendlichen sind wir kaum aufgefallen.

Ein wenig zaghaft war der Start schon, denn die erste Partie, die zu Ende ging, endete nach einigem Abtasten friedlich. In der unten abgebildeten Stellung entschloss sich Michael (mit Schwarz), die Türme zu tauschen

und auf 18. La5 folgte 18. … Txd1 19. Txd1 Td8 20. Txd8+ wonach Schwarz mit der unangenehmen Fesselung des Sb6 leben muss. Sein Gegner wollte aber keine weiteren Gewinnversuche unternehmen, und so folgte die Punkteteilung.

Überraschenderweise konnte uns Mike (mit Weiss) mit der zweiten beendeten Partie in Führung bringen. Sein Gegner übersah eine Drohung, weshalb er mit einem Minusbauern und schlechterer Stellung Vorlieb nehmen musste. Nach

17. … d5? ist die Partie dann aber sofort vorbei. Es folgte 18. Sxe6 fxe6 19. cxd5 exd5 20. Dxd5+ Kh8 21. Sd6 und die Drohung Sf7+ entscheidet. Damit stand es 1.5 – 0.5 für uns.

Auch Marc hatte sich in der Zwischenzeit eine Gewinnstellung erarbeitet, aber sein Gegner wollte es sich bis zum Ende zeigen lassen.

Marc (weiss) selbst schreibt zur abgebildeten Position: „Hier spielt Schwarz 17…. Lxe5. Dies kostet eine Figur gegen 2 Bauern und somit auch die Partie.“ Es wurde schliesslich bis zum Matt gespielt, welches souverän aufs Brett gezaubert wurde, was eine 2.5 – 0.5 Führung zu unseren Gunsten bedeutete.

Einen Rückschlag mussten wir in Hansjürgs Partie hinnehmen. Nach der Eröffnung war eine ausgeglichene Stellung erreicht worden, in der er mit Schwarz zwar etwas passiv stand, aber noch lange nichts entschieden war. Die folgenden Abtauschoperationen waren aber nicht im Sinne der Position und so kamen die Schwächen im Lager des Nachziehenden immer mehr zum Tragen. Im entstandenen Schwerfigurenendspiel war der schwache Bauer auf d6 nicht mehr zu verteidigen. Weiss konnte mit präzisem Spiel diesen positionellen Vorteil erst in materiellen und schliesslich in den vollen Punkt umsetzen.

Hart umkämpft war auch die Partie an Brett 4 (Sandor mit Weiss). In einer sehr taktischen Stellung ging der Vorteil des öfteren von einer Seite auf die andere über. Auch wenn die schwarze Stellung wenig attraktiv aussah, so weist der Rechenknecht kaum Vorteil aus. Erst in folgender kritischen Stellung

unterlief Schwarz mit 25. … Ke8?? ein gehöriger Fehler. Dies erlaubte 26. Te1+ Le7 27. Txe7 Kxe7? 28. Dc5+ Kf6 29. Db6+ (noch besser wäre 29. Te1 gewesen) und Schwarz verliert die Dame. Den technischen Teil spielte Sandor dann perfekt und somit stand es 3.5 – 1.5 für uns. Mit dem sicheren Sieg im Rücken kiebitzten nun alle noch anwesenden Spieler am ersten Brett.

Dort lieferten sich die jeweils stärksten Spieler einen Kampf auf Augenhöhe. Zwischenzeitlich hatte Weiss einen Bauern mehr und ggf. war bei korrektem Spiel mehr zu holen gewesen. Aber die gewählte Zugfolge erlaubte es Igor (mit Schwarz), seine Figuren auf die bestmöglichen Felder zu platzieren und so kam ein sehr interessantes Endspiel aufs Brett.

Auch wenn nicht mehr viel Material übrig ist, so muss mittlerweile eher Weiss aufpassen, dass es seinem König nicht an den Kragen geht. Allerdings ist der schwarze Vorteil nicht gross, zudem kann Weiss in manchen Stellungen den Springer gegen den Bauern opfern, wonach das entstehende Endspiel praktisch Remis ist. Es folgte hier: 44. f3 Sh3+ 45. Kh1 Tf2 46. Ta7 Txf3 47. Txg7 g4 und man forcierte das Unentschieden mit einer Zugwiederholung.

Damit gelang es uns, die Begegnung 4 – 2 für uns zu entscheiden, was letztlich auch den Klassenerhalt bedeuten sollte.

Mike / ML

3. Runde: SKKB1 – Brugg 1                                                                                                      2 : 4

BrettNameEloNameEloResultat
1Hansjürg Känel (w)2248Maximilian Hofer21100 : 1
2Igor Yarmonov (s)2343Donjan Rodic21091 : 0
3Mike Jäger (w)2104Marcel Schneider20440.5 : 0.5
4Marc Tillmann (s)1851Jörg Priewasser21260 : 1
5Sandor Kaszas (w)2023Peter Gruner19780 : 1
6Prajan Ravikumar (s)1687Marcel Jakob19420.5 : 0.5
SGM SKKB1, 3. Runde vom 7.12.2024

Die letzte Runde der SGM im Jahr 2024 brachte uns keine leichte Aufgabe, jedoch sah es an den Brettern lange Zeit seht gut für uns aus. Allerdings konnten wir nur sehr wenig Zählbares aus unseren Vorteilen machen und so kam es am Ende zu einer unschönen Niederlage.
Das erste Ergebnis gab es in Hansjürgs Partie. Nach einer guten halben Stunde stand er mit Weiss mit einem Mehrbauern und aktiv scheinender Stellung sehr gut, allerdings gelang es ihm in der Folge nicht, seine Figurenkoordination zu verbessern. Als dann noch der Bauer auf a2 ersatzlos verloren ging, war das Endspiel mit Turm und Leichtfigur nicht mehr zu halten, da der schwarze a-Bauer auf seinem Marsch zur Umwandlung nur unter entscheidendem Materialverlust aufzuhalten gewesen wäre. Kein guter Start in die Begegnung, es stand 0-1 gegen uns.

Den direkten Ausgleich konnte Igor für uns erzielen. Die Eröffnung verlief unspektakulär und es entstand eine endspielartige Position mit zwei Türmen und Springer auf beiden Seiten. Allerdings erlaubte es Weiss seinem Gegner, seine Figuren aktiv aufstellen zu können und so entstanden auf einmal doch konkrete Drohungen.

In dieser Position ist die Lage des Anziehenden schon nicht mehr allzu bequem, aber mittels 38. g4 hätte der Turm von der f-Linie vertrieben werden können und die Partie hätte noch eine Weile gedauert, auch wenn der starke Springer auf f4 fast nicht mehr zu vertreiben gewesen wäre. So geschach aber 38. g3 und nach 38. … Se6+ 39. Ke3 ist die Stellung bereits klar gewonnen, z.B. mit 39. … Te5+ 40. Kd2 Sd4. Diese Springergabel ist nicht zu verhindern, weshalb die Partie aufgegeben wurde.

Sandor hatte eine sehr komplizierte Stellung auf dem Brett. Mit den weissen Steinen spielend hatte er eingangs der Partie eine sehr aktive Position, versuchte aber dann das Zentrum mit dem Vorstoss des Bauern nach d5 zu plombieren. Im Gegenzug entschloss sich sein Gegner, auf e4 eine Qualität zu opfern, wofür er einiges Spiel auf die schwachen weissen Bauern am Königsflügel erhielt. Gemäss Engine war lange noch nichts entschieden, bis in folgender Stellung

die weissen Hoffnungen durch 34. Kg1?? zunichte gemacht wurden. Der Zug ist verständlich, die Alternative 34. Sxf5 gxf5 kompliziert, hält aber das Gleichgewicht, da nach 35. Dh3 alle Drohungen abgedeckt sind und die weissen Türme auch auf der f- und g-Linie eingesetzt werden können. Nach dem Partiezug folgt aber die unangenehme Fesselung 34. … Ld4 und der Rest ist Agonie: 35. Kh1 Dh4+ 36. Kg1 Lh3 37. Df2 Dxg5 und Schwarz kann nun so abwickeln, dass er mit Dame gegen Turm und Springer die weissen Bauern gefahrlos einheimsen kann. Damit stand es 1-2.

Unerschrocken zu Werke ging Prajan in seiner Partie und liess sich in folgender Position


auf den Bauerngewinn nach 18. … Lxc3 19. bxc3 Lxe4 20. c4 Lxd3 21. Dxd3 dxc4 22. Dxc4+ Dd5 23. Db4 ein. Hier stehen die weissen Figuren sehr aktiv, der schwarze König ein wenig luftig und es galt nun für einige Zeit, die weisse Initiative abzuwehren. Dabei ging der Mehrbauer wieder verloren, aber die Stellung wurde so vereinfacht, dass sie absolut ausgeglichen war und die Punkteteilung vereinbart wurde. Eine sehr gute Leistung gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner.

Marc legte seine Partie sehr kämpferisch an und es kam zu einer sehr dynamischen Stellung. Allerdings griff er in guter Position fehl:

Er selbst schreibt dazu: „In unklarer Stellung sehe ich hier Geister: Ich spiele unerklärlicherweise 30. … Sa4 mit dem Ziel die Damen zu tauschen oder auch mit der leisen Drohung Sc3. Nun, die Damen wurden nach meinem Wunsch getauscht, ein Springer hinterher, und nach 33. d7 ist die Partie auf die Dauer nicht mehr zu retten. Ärgerlich!“
Danach entstand ein Endspiel mit Turm und zwei Bauern gegen Turm, Läufer und einem Bauern auf der Seite seines Gegners. Diesem gelang es schliesslich, die schwarzen Bauern abzuholen und damit ging die Partie nach langem Kampf für uns verloren.

Eine Partie lief noch, die aber für den Ausgang der Begegnung nicht mehr von Belang war. Mike stand lange leicht besser, aber sein Gegner verteidigte sich fehlerfrei. Es kam zu dieser Stellung,

in der Weiss zwar die schwarze Schwäche auf c7 belagern kann, aber mehr auch nicht. Vielleicht hätte man nun auf die Öffnung des Königsflügels mit der Idee f4 (nach entsprechender Vorbereitung) spielen sollen, nach dem Partiezug 49. g4 ist das aber nicht mehr möglich. Auch wenn noch 15 Züge weitergespielt wurde, einigte man sich mit jeweils 2 Minuten auf der Uhr auf die Punkteteilung.

Damit war das 2-4 aus unserer Sicht besiegelt. Zum Jahresende ein eher ernüchterndes Ergebnis, da hätte für uns mehr dringelegen.

Mike / ML

2. Runde: SG Riehen 2 – SKKB1                                                                                           1 : 5

BrettNameEloNameEloResultat
1Nicos Doetsch-Thaler2046Igor Yarmonov (s)23400 : 1
2Kirstin Achatz2008Jörg Brauchli (w)18660 : 1
3Wolfgang Brait1996Michael Weber (s)18631 : 0
4Rolf Ernst1894Martin Hess (w)18460 : 1
5Ruedi Staechelin1965Sandor Kaszas (s)20020 : 1
6Michael Achatz1822Mike Jäger (w)20940 : 1
SGM SKKB1, 2. Runde vom 2.11.2024

In der zweiten Runde hatten wir ein schwieriges Auswärtsspiel zu absolvieren. Alleine die Anreise nahm einiges an Zeit in Anspruch, aber auch hinsichtlich der Stärke der Gegner stand uns wohl kein einfacher Samstagnachmittag bevor.

Allerdings waren glücklicherweise alle Bedenken unbegründet. Der Spielverlauf gestaltete sich ganz in unserem Sinne, denn schon nach ca. 2h Spielzeit gingen wir in Führung. Igor hatte gegen seinen jungen Gegner eine rein optisch etwas beengte Position, allerdings spielte er sehr zügig, parierte alle Drohungen und nahm dann die Initiative in die Hand. Dabei geriet sein Gegenüber immer mehr unter Zeitdruck, während zudem die Stellung immer kritischer wurde. Um die erste Zeitkontrolle herum waren die schwarzen Drohungen dann so stark, dass die Aufgabe der Partie folgte und es stand damit 1-0.

In Jörgs Partie ging es gleich nach überstandener Eröffnung zur Sache. Die Spannungen im Zentrum wurden aufgelöst, beide Seiten hatten den gegnerischen König im Visier, nur stand Weiss ein wenig aktiver und verfügte über die konkreteren Drohungen. Nach einigen Ungenauigkeiten seiner Gegnerin konnte Jörg in folgender Stellung dann zu einem sehenswerten taktischen Schlag ausholen:


der schwarze König steht ein wenig unsicher, und dank der besseren Figurenkoordination kann Weiss hier 28. Sxg6! spielen (die Alternative 28. Lxg6! ist sogar noch stärker, da nach 28. … hxg6 29. Sxg6 Sxg6 30. Txe6 Tf7 31. Texg6+ der Verlust nicht mehr zu verhindern ist.). Die Folgezüge waren dann leider nicht mehr so genau und Schwarz hätte noch ein mal ins Spiel zurückfinden können, aber nach 28. … hxg6 29. Txe6?! (29. Lxg6)  Sxe6 30. Lxg6? (30. Txg6!) Dd1+ 31. Kh2 Dd7?? (31. … Dd4) 32. Lf5+ ist der Markt gehalten. Auch wenn die Partie noch über den 40. Zug hinaus fortgesetzt wurde, war der Vorteil des Anziehenden letztlich entscheidend. Damit stand es 2-0 für uns, was auch für die noch laufenden Partien ein guter moralischer Rückhalt war.

Sandor konnte unsere Führung schliesslich sogar noch ausbauen. In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie ging sein Gegner letztlich ein wenig zu ambitioniert ans Werk und schaffte sich so einen schwachen a-Bauern, den er nach einer Ungenauigkeit nicht mehr verteidigen konnte. Zwar gibt der Rechner noch eine Rettungsmöglichkeit aus, diese ist am Brett wohl aber unmöglich zu finden. Konkret kam es in folgender Position

zu 47. g6?, wonach Schwarz schon über die besseren Möglichkeiten verfügt (mittels 47. Sxb7 Kxb7 48. La4 konnte Weiss die Stellung noch im Gleichgewicht halten). So folgte aber 47. … Sxc5 48. dxc5 (auf f7 zu nehmen ist gar keine Drohung, da der Springer zurück zieht und das Feld f8 deckt) 48. … fxg6 49. Lxg6 Kb7 50. Le8 Lb5 51. f4? (hier gibt der Rechner 51. Ke3 mit Ausgleich an) 51. … Ka6 und der a-Bauer fällt. Die Verwertung des Vorteils gelang dann ohne Probleme und wir führten nun sogar 3-0.

Wir brauchten nur noch einen halben Brettpunkt, um unseren Sieg hieb- und stichfest zu machen, und das sollte uns mit Bravour gelingen. Martin legte seine Partie sehr aktiv an, konnte damit aber anfangs gegen seinen routinierten Gegner wenig Greifbares erreichen. Im 36. Zug kam es zu folgender Stellung, die gemäss Fritz bereits entscheidenden Vorteil für Weiss aufweist:

Martins Einschätzung zur Partie lautet wie folgt: „Zum Glück wurde bei ihm ab dem 30. Zug die Zeit knapp. Hätte er davon im Mittelspiel mehr gehabt und damit seine besseren Varianten gesehen, hätte ich klar verloren … so gab er aber acht Züge später auf.“

Bei Michael sah es unterdessen nicht so rosig aus, da er in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zwei Bauern weniger hatte. Vielleicht hätte man die Stellung halten können, was für einen Spieler aus Fleisch und Blut am Brett aber nahezu unmöglich war. Seinem Gegner gelangt es, die Stellung nach und nach zu verbessern und am Ende den ganzen Punkt einzufahren. Unsere einzige Niederlage an diesem Tag, welche aber in Anbetracht des Spielstandes von nunmehr 4-1 zu verkraften gewesen ist.

Die letzte Partie spielte wie fast immer Mike. Nachdem er im Mittelspiel eine Gewinnfortsetzung verpasst hatte, dümpelte das weitere Mittel- und Endspiel mit einigem Stellungsvorteil so vor sich hin, aber etwas Greifbares schien nicht in Sicht. Allerdings musste Schwarz alle Varianten und Möglichkeiten vorhersehen, spielte dann aber in folgender Position

den Verlustzug 55. … Kh6. Die Idee ist nur allzu verständlich, denn der weisse Turm soll nicht mittels Turmschwenk auf der h-Linie einfallen. Aber nach 56. La4 ist die Stellung verloren. Nach 56. … Ld7 folgt 57. e6! und unter Bauernopfer dringt der weisse König entscheidend in die schwarze Stellung ein. Aber nach 56. … Kg6, was der Partiezug war, folgt 57. Lxc6! bxc6 58. Tc7 Lc8 59. Txc6+ Kg7 60. Tc7+ Kg6 61. Kxd5 Lb7+ 62. Txb7 und gegen die Bauern kann der Turm nichts mehr ausrichten. Schwarz gab bald auf und wir konnten unseren hohen Sieg von 5-1 selbst kaum glauben.

Ein sehr erfolgreicher Spieltag und sicherlich ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Mike / ML

1. Runde: SKKB1 – Aarau 1                                                                                                     3.5 : 2.5

BrettNameEloNameEloResultat
1Igor Yarmonov (w)2340Björn Urban Backlund20791 : 0
2Marc Tillmann (s)1860Artem Gontsul19780 :1
3Mike Jäger (w)2094Mackej Kwiatkowski20111 : 0
4Hansjürg Känel (s)2260Roland Senn19970 : 1
5Sandor Kaszas (w)2002Oliver Killer19941 : 0
6Prajan Ravikumar (s)1697Stephan Zaugg19750.5 : 0.5
SGM SKKB1, 1. Runde vom 26.10.2024

Die erste Runde der SGM 2024/25 wurde für uns zu einer sehr knappen Angelegenheit. Lange war nicht klar, wer am Ende die Begegnung für sich entscheiden würde, aber mit etwas Glück, viel Teamgeist und einer guten kämpferischen Einstellung gelang es uns am Ende, einen knappen Sieg einzufahren. Der Start war wenig verheissungsvoll. Im frühen Mittelspiel übersah Marc eine Ressource seines Gegners, die diesem ein sehr aktives Spiel einbrachte. Nach zäher Verteidigung kam es zu folgender Stellung:


Hierzu meint Marc: „Was für ein Ärgernis! Nach 28. …. Lf8 stehe ich plötzlich besser! Stattdessen spiele ich 28. … Txd5 was sofort verliert.“ Nach ein paar weiteren Zügen war die Partie aufgabereif.

Den direkten Ausgleich konnte Sandor für uns erzielen. Er spielte die gesamte Partie auf Angriff, erhielt eine sehr gute Position und gewann nach einer Unachtsamkeit seines Gegners die Qualität. Den technischen Teil löste er überzeugend, die Schlussabwicklung ist durchaus sehenswert:

Nach 31. Txf7 Lxe4+ 32. Ka1 Txf7 33. Dxf7+ Dxf7 34. Txf7 droht 35. Te7 mit Schach. Schwarz muss daher 34. … Lc2 versuchen, um den schachgebenden Läufer abzulenken, aber Weiss kann dennoch 35. Te7+ Lxb3 36. Txr5 spielen. Schwarz gab die Partie dann bald auf und es stand 1:1.

Igor zeigte an Brett 1 eine sehr souveräne Partieanlage und konnte seine anfängliche Initiative auch um positionellen Vorteil erweitern. In folgender Position

hat Weiss die klar bessere Stellung und Schwarz muss hier mit 36. … Dc5 eine weitere strukturelle Schwäche in Kauf nehmen. Darauf wollte er allerdings nicht eingehen und zog 36. … Ke8. Nach 37. Dd6 Tg8 38. c5 „fliegt der Laden nun aber auseinander“. Der Bauer ist tabu, denn auf 38. … Dxc5 folgt das Matt auf d8, nach 38. … bxc5 folgt Tb3 mit der Drohung 39. Tb8, gegen die Schwarz machtlos ist, und wenn Schwarz den Bauern nicht nimmt, dann nimmt Weiss seinerseits auf b6 und der a-Bauern entscheidet die Partie.

Die Führung war aber nicht von langer Dauer, denn wenig später musste Hansjürg seinem Gegner zum Sieg gratulieren. In einer verwickelten Stellung musste er die Qualität geben, allerdings ging der Bauer, den er dafür als Kompensation hatte, verloren und das Gegenspiel war nicht ausreichend, um sich noch ins Remis schummeln zu können. Damit stand es 2:2.

Prajan kam zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft und hatte in einem mit 300 Führungspunkten schwereren Gegner gleich eine schwierige Aufgabe zu meistern. Die Partieanlage war sehr solide, und mit den schwarzen Steinen spielend stand die Partie für Prajan nie schlechter. Es entstand ein Turmendspiel mit 3 Bauern und 1 Turm auf jeder Seite. Hier wurde es noch einmal spannend, aber mit genauen Zügen liess sich unser Youngster nicht mehr die Butter vom Brot nehmen:

Auf den ersten Blick scheint Schwarz verloren, da der a-Bauer nach dem Einzug und der Umwandlung zur Dame mittels Ta8 (mit Schach!) gleich wieder verloren geht. Aber die Alternative 83. … Td1 84. d8D+ Txd8 85. Txd8 Kb4! 86. Ta8 Kb3 87. Ke4 Kb2 rettet den Tag. So konnten wir einen sehr wichtigen halben Zähler zum Punktestand hinzufügen. Eine starke Partie. ein starker Einstand und eine lange ausgekämpfte Partie, die erst nach deutlich über 4 Stunden ihren Ausgang fand.

Die letzte Partie dauerte noch ein wenig länger, und hier standen wir um die erste Zeitkontrolle anfangs ausgeglichen. Ein Remisangebot seines Gegners musste Mike allerdings ablehnen, vor allem da wir in der Kommunikation des aktuellen Spielstandes ein wenig gepatzt hatten. In Zeitnot wurde ein Bauer eingestellt und die in die Verlängerung gehende Partie war eigentlich nur mit etwas Glück Remis. Weiss (Mike) konnte eine Art Festung errichten, aber dann spielte Schwarz zu planlos, und liess seinen Gegner noch einmal zu Gegenspiel kommen.

In der Stellung nach 49. Se5 (siehe Diagramm) Dd1+ 50. Kg2 hätte Schwarz 50. … Ta1 spielen müssen, wonach Weiss das Dauerschach mit 51. Txf7 Kg8 52. Tf8+ Kh7 forcieren muss, da er selbst auf Matt steht. Aber Schwarz spielte stattdessen 50. … Tf8 und nun steht Weiss nach 51. Sd7 Ld8 52. De5+ Kg8 53. Tc8 Te8 54. Sf6+ Lxf6 55. Txe8+ Kg7 56. Dxb5 (viel stärker war 56. Dd6) seinerseits auf Gewinn und konnte die Parte im 80. Zug für sich entscheiden.

Eine etwas glückliche Rettung, aber den 3.5 – 2.5 Sieg nehmen wir gerne mit.
Mike / ML