SGM Erste Mannschaft

Spielzeit 2024/25, 1. Regionalliga, Zone B

7. Runde: Court 1 – SKKB1          5 : 1

BrettNameEloNameEloResultat
1Gabriel Fernandez Barobsa Dos Santos2151Igor Yarmonov (s)23491 – 0
2Ibaa El-Mais2105Sandor Kaszas (w)20201 – 0
3Lancelot Gafner1872Mike Jäger (s)21070.5 – 0.5
4Lucas Wenger2035Marc Tillmann (w)18910.5 – 0.5
5Nicolas Fortier1906Prajan Ravikumar (s)17901 – 0
6Maxime Boillat1842Jörg Brauchli (w)19171 – 0
SGM SKKB1, 7. Runde vom 22. 2. 2025

Während man nach der guten Tabellenposition vor der letzten Runde sogar vom Aufstieg hätte träumen können, wurden wir doch in Court nicht gerade sanft darauf aufmerksam gemacht, dass derartige Ambitionen wohl übertrieben wären. Am siebten Spieltag lief wirklich nicht viel für uns zusammen.

Die erste beendete Partie war Jörgs. Beide Seiten spielten sehr aktiv, aber im Mittelspiel verlor er den Faden und schoss einen gehörigen Bock.

Schwarz steht hier klar besser, aber findet nicht die beste Fortsetzung und so kam es nach 21. a4 Tfd8 22. h3 Se4 23. a5 Dc2 24. Tf1 c4 25. Dc6 Tc5 zu einer fast ausgeglichenen Position, in der Weiss mit 26. Db7 wieder gute Chancen erhält. Aber stattdessen folgte der Riesenfehler 26. Tad1?? und noch bevor Schwarz 26. … Dxd1 ziehen konnte, gab Jörg auf.

Anschliessend ging auch die Begegnung an Brett 5 an unsere Gegner. Prajan hatte ein vielleicht leicht schlechteres Endspiel auf dem Brett, fand aber gegen die Belagerung seiner Bauernschwäche auf e6 kein gutes Konzept. Weiss konnte den Stellungsvorteil vergrössern und schliesslich den Bauern gewinnen.

Schwarz steht hier schon klar schlechter. Es folgte 26. h5 Kd7 27. hxg6 Sxg6 28. Sxg6 Txg6? und Weiss hätte den Sack mit 29. Txg6 und gewonnenem Bauernenspiel gleich zumachen können. In der Partie folgte 29. Th1, aber auch hier kann der Nachziehende nichts mehr gegen die weissen Bauern unternehmen. Kurz nach der Zeitkontrolle gab Schwarz auf.

Damit nicht genug, auch die dritte beendete Partie ging für uns verloren. Sandor mit Weiss stand lange Zeit sehr gut, gab die Kontrolle der Stellung aber irgendwann aus der Hand und sein Gegner griff am Königsflügel an. Trotz der offenen Stellung um seinen König war es der weisse Monarch, dem es ans Leder ging. In der folgenden Position

wird der Springerausflug nach b5 bestraft, da die weisse Figurenkoordination schlecht ist. Schwarz spielte 23. … a6 und nun muss Weiss in objektiv schon verlorener Stellung den Zug 24. De1 mit Angriff auf den Läufer e7 finden. Der Grund ist, dass der Springer nach c3 zurückbeordert werden muss, um auf e4 die Diagonale des starken Läufers b7 unterbrechen zu können oder ihn gegen den Le7 tauschen zu lassen. Mit beiden Läufern steht Schwarz einfach zu stark. In der Partie folgte jedoch 24. Sa3 und jetzt fiel die weisse Stellung schnell auseinander: 24. … Lf6 25. De1 Tae8 26. Te2 Ld4+ 27. Tff2 f3 28. gxf3 Txf3. Weiss gab auf und wir lagen 0-3 zurück.

Die Positionen an den anderen 3 Brettern gaben auch keinen Grund zur Hoffnung, noch ein 3-3 ergattern zu können. Mike mit Schwarz hatte eine Theorievariante auf dem Brett, in der sein Gegner dann als erster abwich. Ein Fehler in der Einschätzung der Stellung kostete einen Bauern und so entstand ein Turmendspiel mit Minusbauern. Der Rechner sagt zwar immer „Ausgleich“, aber in einer praktischen Partie ist das gar nicht so einfach zu beweisen. So wurde die Partie lange weitergespielt.

Die Verteidigungsidee für Schwarz ist hier, den f-Bauern gegen den h-Bauern zu „tauschen“ und dann den b-Bauern zu stoppen. Das gelang mit 51. … Tc2 52. Kd3 Txa2 53. Kc4 Ke5 54. Kxb4 Kd6 55. Kc4 Tf2 56. b4 Kc7 57. Kb5 Txf3 58. Txg2 Tf6 und es ist eine bekannte Theoriestellung auf dem Brett. Weiss unternahm noch ein paar Gewinnversuche, aber nach 77 Zügen wurde das Remis vereinbart.

Auch Marc mit Weiss konnte an Brett 4 eine Punkteteilung erreichen. Auf bekanntem Terrain entstand hier eine ausgeglichene Stellung, in der am Ende Schwarz die Initiative übernahm.

Hier muss Weiss aktiv vorgehen, um ein dynamisches Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, was ihm mit 39. g4 auch gelang. Nach 39. … fxg4 40. fxg4 Dg6 41. Df3 De6 42. Df4 Dg6 43. Df3 einigte man sich aufs Remis. Keine Seite wollte hier unbedingt etwas forcieren, da das Risiko ziemlich hoch ist, die Partie dann zum Verlust zu verderben, zumal keine Seite in Anbetracht des Gesamtstandes mehr etwas von diesem Risiko gehabt hätte.

Die letzte Partie war Igors. Lange befand sich die Stellung im Gleichgewicht, bis Weiss die Qualität opfern konnte, um so Drohungen gegen den schwarzen König und das Fangen des exponierten Läufers von Schwarz auf g3 zu kombinieren.

Hier folgte 25. f4 mit der Drohung Df3 und Läufergewinn. Die Idee, den starken Springer auf g6 abzutauschen, entpuppt sich als nicht optimal, da nach 25. … Se7 26. Se5 Dg8 Weiss schon fast auf Gewinn steht. Es folgte 27. Sc5 Lh4 28. Td3 und die Varianten und Drohungen gegen den schwarzen König werden ziemlich konkret. Der Plan, die Qualität zurückzugeben genügt leider auch nicht mehr, und so hatte Weiss nach 28. … Td5 29. Tb3 Txc5 30. dxc5 eine gewonnene Stellung. Es folgte 30. … Lf6 31. Sc4 Kc7 32. De1 Sd5 33. Da5+ Kb8 34. Sd6 Te7 35. c4 und der Springer hat kein Rückzugsfeld mehr (nach 35. … Sc7 folgt ein Matt in zwei Zügen). Es wurde noch weitergespielt, aber am Partieausgang liess sich nicht mehr rütteln. Damit hiess es 1-5 gegen uns. Eine durchaus bittere Pille.

Auch wenn das Ergebnis sehr ernüchternd ist, so können wir auf eine sehr gute Saison zurückblicken. Mit 5 Mannschaftssiegen und 2 -niederlagen wurde das eigentliche Ziel Klassenerhalt locker erreicht und wir haben uns sehr gut verkauft. Mit Prajan haben wir einen grossen Schritt in Richtung Integration junger Spieler in unsere Mannschaft getan und so kann man wohl, nachdem der Schmerz der heftigen Niederlage nach ein paar Tagen verflogen sein wird, ganz zufrieden mit unserer Leistung sein.

Mike /ML

6. Runde: SKKB1 – Trubschachen 1          4 : 2

BrettNameEloNameEloResultat
1Igor Yarmonov (w)2349Heinz Müller18381 : 0
2Mike Jäger (s)2107Simon Thuner19051 : 0
3Hansjürg Känel (w)2237Paul Haldemann20491 : 0
4Sandor Kaszas (s)2020Kirushanth Sivanandan19680 : 1
5Prajan Ravikumar (w)1790Angelik Lazar19820 : 1
6Jörg Brauchli (s)1917Stefan Thuner19531 : 0
SGM SKKB1, 6. Runde vom 8. 2. 2025

In der vorletzten Runde der SGM hatten gleich drei Mannschaften des SK Köniz Bubenberg ein Heimspiel. Daher hatten wir „full house“ im grossen Saal des Gemeindehauses. Der Gegner der ersten Mannschaft war Trubschachen. Im Abstiegskampf gefangen, warteten sie mit einer „taktischen“ Aufstellung auf, und der Wettkampf verlief lange Zeit sehr spannend.

Die Begegnung liess sich für uns gut an. Hansjürg kam mit etwas Initiative aus der Eröffnung und konnte den schwachen gegnerischen Bauern auf d5 belagern. Nach einigen Abtauschoperationen wurde der weisse Vorteil immer grösser, die Figuren fanden immer bessere Felder und schliesslich übersah sein Gegner ein Springerschach, das in der Folge den d5-Bauern gewinnen würde. Vielleicht ein wenig früh, aber in nun klar schlechterer Stellung wollte sich Schwarz den Rest nicht mehr zeigen lassen und gab die Partie auf.

Nur einige Zeit darauf konnte Jörg mit Schwarz den vollen Punkt nach Hause fahren. In einer sehr aktiv geführten Partie spielte er konsequent auf Königsangriff, wogegen sein Gegner kein passendes Rezept fand.

Hier musste unbedingt 20. Sf1 geschehen, wonach Schwarz dennoch klar besser steht. Nach dem Partiezug 20. De1?? ist die Stellung schon verloren, denn nach 20. … Sxe3 21. fxe3 ist der g-Bauer so schwach, dass die Umgruppierung des Springers nach f5 mittels 21. … Se7 22. Sf1 Sf5 die Partie entscheidet. Es folgten noch ein paar Züge, aber gegen den Königsangriff ist kein Kraut mehr gewachsen. Damit führten wir 2-0.

Diese Führung konnte Igor (weiss) schliesslich noch ausbauen, als er seinen Gegner langsam aber sicher überspielte. In der folgenden Stellung

ist der Bauer auf d5 schwach, aber Schwarz hatte sich auf das Gegenspiel mittels 30. … Tac8 verlassen. Das stellte sich aber als Fehleinschätzung heraus, denn nach 31. Txc6 geht der Bauer dennoch verloren. Würde Schwarz nun 31. … bxc6 spielen und die Bauernkette wiederherstellen, so folgt 32. Lxf6 gxf6 33. Tc1 und die Fesselung des c-Bauern entscheidet (es droht Sxd5, wenn der Turm von der c-Linie wegzieht, geht der c6 Bauer verloren und nach 33. … c5 hängt der Bauer auf d5). Also spielte er 31. … Txc6, aber nach 32. Lxf6 Txf6 33. Ke2 (noch stärker ist gemäss Engine 33. Tf1) bleibt Schwarz auf der Schwäche d5 sitzen. Den technischen Teil setze Igor dann souverän um.

Den Anschluss schaffte unser Gegner an Brett 5. Prajan mit Weiss spielte in der Eröffnung ein wenig zu aktiv und erhielt einige Bauernschwächen, die sein Gegner erfolgreich belagern konnte.


Die weissen Figuren haben kaum Raum und müssen Schwächen verteidigen, sodass der Nachziehende nach 20. … c4+ 21. Ke2 Tab8 22. Tab1 Lh4 23. Thf1 Txf1 24. Kxf1 Tf8+ erst mit seinem Turm auf f2 und dann auch mit seinem König in die Stellung eindringen und den Tag für sich entscheiden konnte.

Mit dem 3-1 hatten wir zwar schon einen Mannschaftspunkt sicher, unserer Hoffnungen vor der Runde waren aber höher. Die zwei noch laufenden Partien waren sehr kompliziert und so mussten wir weiter zittern.

In der Zeitnotphase hatte Mike mit Schwarz seine leicht bessere Position nicht sauber behandelt und stand schlechter, allerdings revanchierte sich sein Gegner mit einer Ungenauigkeit seinerseits. So kam es schliesslich zu folgender Position

in der Schwarz gerne den Springer aktivieren möchte, aber etwas gegen die Schachs auf der Grundreihe tun muss. So folgte 38. … g5 39. f4? Sc4 40. De8 Kg7. Hier steht Schwarz schon besser, weil der weisse Bauer auf a5 eine permanente Schwäche darstellt. Weiss hätte nun auf Remis spielen müssen, überschätzte aber seine Position und zog 41. Dc6 Da3. Danach ist die Partie schon verloren, aber es folgte ein weiterer Fehler, der ein Matt in drei Zügen zulässt: 42. fxg5?? De3+ und Weiss gab auf.

Seine anfangs sehr gute Position konnte Sandor mit Schwarz leider nicht zum Erfolg führen, und durch einen Fehler musste er einen weissen Turm in seine Stellung eindringen lassen. Dabei ging letztlich wohl ein Bauer zu viel verloren. Es kam jedenfalls zu folgendem Läuferendspiel

in dem Schwarz allenfalls noch ein paar vage Schummelchancen hat. So wurde noch 57. … Lb3 versucht, aber nach 58. Lf5 kann Weiss den Bauern f3 rechtzeitig decken. Und nach 58. … d5 kommt die entscheidende Fesselung 59. Le6, da 59. … Ld1 60. exd5 Lxf4 61. d6 den Läufer kostet. Schwarz blieb nichts anderes, als die Partie aufzugeben.

Das 4-2 bringt uns den zweiten Tabellenplatz, da Aarau gegen Brugg verloren hat. Mit jeweils 10 Mannschaftspunkten und nur 1 Brettpunkt Unterschied geht es in der letzten Runde noch einmal heiss her.

Mike / ML

5. Runde: SKKB1 – Porrentruy Echiquier Bruntrutain 1          3.5 – 2.5          

BrettNameElo*NameElo*Resultat
1Igor Yarmonov (w)2349Ludovic Staub21681 – 0
2Mike Jäger (s)2107Ivan Retti21180.5 – 0.5
3Hansjörg Känel (w)2237Franck Hassler21440.5 – 0.5
4Sandor Kaszas (s)2020Michael Desboeufs20520.5 – 0.5
5Prajan Ravikumar (w)1790Laurent Jacquot19890 – 1
6Marc Tillmann (s)1891Youri Cortat19791 – 0
SGM SKKB1, 5. Runde vom 25.1.2025

*Vom SSB an die FIDE angepasste Elo-Werte

In der fünften Runde hatten wir zuhause die sehr starke Mannschaft aus Bruntrutain zu Gast, die punktgleich mit uns war und sich sicherlich auch noch berechtigte Hoffnungen auf einen Aufstieg machen konnte. Mit einer starken Leistung konnten wir aber am Ende das bessere Ende für uns reklamieren.

Den ersten halben Punkt holte Hansjürg. In einer aktiven Position stand er immer sehr bequem, aber sein Gegner gab sich keine Blösse und hielt die Partie immer innerhalb der Remisbreite. Auch wenn die ersten Remisangebote seitens unseres Gegners noch abgelehnt wurden, am Ende blieb eine ausgeglichene Stellung und man einigte sich auf das Unentschieden.

Ähnlich verlief es in Mikes Partie. Es kam eine bekannte Variante auf das Brett, in der sich beide Seiten recht gut auskannten. Mit Chancen auf beiden Seiten wollte aber niemand den Bogen überspannen, weshalb in folgender Position

Weiss mit 26. g4 den Königsflügel festlegte, wonach er wohl die leicht besseren Aussichten hat. Jetzt könnte der Anziehende zwar noch Lb6 probieren, aber er war mit der Zugwiederholung nach 26. … Dd1+ 27. Ka2 Dd5 28. Kb1 Dd1+ zufrieden. Also auch hier ein Remis und damit der Anfangsstand von 1 – 1.

Auch Partie drei endete Remis, in der Sandor mit Schwarz in der Eröffnung einen Bauern opferte und sehr aktives Spiel erhielt. Während die Engine schnell die Varianten anzeigt, die den schwarzen Vorteil vergrössern, ist es in einer so komplizierten Stellung am Brett nicht so leicht, die besten Züge zu finden.

So kam es nach 20. g4 Lxf4 21. gxf5 Txf3 22. Kc2 Tfd3 23. Sb3 Lxc1 24. Txc1 Tf3 25. Tg1 Tg8 26. Tg5 h6 zu einer in etwa ausgeglichenen Stellung und man rauchte die Friedenspfeife.

Eine sehr starke Leistung zeigte Marc. In der gespielten Eröffnung kannte er sich sehr gut aus und während sein Gegner nicht immer die besten Züge fand, konnte Marc mit Schwarz seinen Vorteil immer weiter ausbauen.

In der entstandenen Position ist der schwarze c-Bauer eine Macht und das Endspiel wird nach Aktivierung des Königs klar gewonnen sein. Mit dem Versuch, sich etwas zu entlasten, spielte Weiss 34. Ld4 mit der Hoffnung auf ein schlechteres Läuferendspiel. Aber die schöne Ressource 34. … Td1+ entscheidet die Partie sofort und wir führten nun 2.5 – 1.5.

Es liefen noch zwei Partien, in denen wir jeweils über die besseren Aussichten verfügten, weshalb wir ziemlich zuversichtlich waren, 2 Mannschaftspunkte ergattern zu können. Prajan (weiss) spielte eine sehr gute Partie, kam besser aus der Eröffnung, konnte das ein wenig planlose Spiel seines Gegners widerlegen und sich eine gewonnene Position erarbeiten.


In der abgebildeten Stellung spielte er 26. e4 und konnte so nach 26. … Kg7 27. Tf1 dxe4 28. Sxe4 den Druck auf die schwachen schwarzen Felder um den gegnerischen König erhöhen. Die Stellung ist bei korrektem Spiel gewonnen. Leider unterlief ihm dann im Endspiel ein Rechenfehler, denn das gespielte Figurenopfer entpuppte sich als inkorrekt und so mussten wir sogar noch eine Niederlage quittieren.

Damit stand es nun 2.5 – 2.5 und die Entscheidung sollte an Brett 1 fallen. Dort hatte sich Igor mit Weiss für die Abwicklung in ein Endspiel Dame gegen zwei Türme entschieden, indem er

hier 32. d5 bxc5 33. dxc6 Txd2 34. cxb7 Txd1+ 35. Kg2 Se7 36. b8D spielte. Danach hat Weiss immer leichten Vorteil, der aber rein objektiv wohl nicht zum Sieg genügt hätte. Doch mit wenig Zeit ist die Stellung für Schwarz sehr schwierig zu spielen, die Dame und der Springer sind ein starkes Gespann. So hielt Igor den Druck aufrecht, stellte immer wieder neue Drohungen auf und mit nur noch wenig Zeit auf der Uhr unterlief seinem Gegner schliesslich der entscheidende Fehler, der ein Matt in zwei Zügen zuliess.

Damit hatten wir nach langem Kampf unseren vierten Saisonsieg sichergestellt. Eine tolle Leistung und das anschliessende Nachtessen hatten wir uns redlich verdient.

Mike / ML

4. Runde: Basel SG 1 – SKKB1          2 : 4

BrettNameElo*NameElo*Resultat
1Hans-Elmar Schwing2333Igor Yarmonov (s)23490.5 : 0.5
2Martin Kuentz1985Mike Jäger (w)21070 – 1
3Gerhart Hartsleben2020Hansjürg Känel (s)22371 – 0
4Frank Weidt1950Sandor Kaszas (w)20200 – 1
5Thomas Häring1979Michael Weber (s)18950.5 – 0.5
6Timotej Rosebrock1854Marc Tillmann (w)18910 – 1
SGM SKKB1, 4. Runde vom 11.1.2025

* Vom SSB per 1.1.2025 an die FIDE angepasste Elo-Werte

Im Vorfeld der eigentlichen Begegnung hatte es einige Diskussionen gegeben, da das Spiellokal der Gastgeber nicht rollstuhlgängig ist. Letztlich konnte man sich darauf einigen, im Rahmen der im Mövenpick Hotel in Basel ausgetragenen Jugendqualifikation auch unsere Viertrundenpaarung Basel SG – Köniz Bubenberg durchzuführen. Vor Ort lief dann alles reibungslos ab und unter den vielen Jugendlichen sind wir kaum aufgefallen.

Ein wenig zaghaft war der Start schon, denn die erste Partie, die zu Ende ging, endete nach einigem Abtasten friedlich. In der unten abgebildeten Stellung entschloss sich Michael (mit Schwarz), die Türme zu tauschen

und auf 18. La5 folgte 18. … Txd1 19. Txd1 Td8 20. Txd8+ wonach Schwarz mit der unangenehmen Fesselung des Sb6 leben muss. Sein Gegner wollte aber keine weiteren Gewinnversuche unternehmen, und so folgte die Punkteteilung.

Überraschenderweise konnte uns Mike (mit Weiss) mit der zweiten beendeten Partie in Führung bringen. Sein Gegner übersah eine Drohung, weshalb er mit einem Minusbauern und schlechterer Stellung Vorlieb nehmen musste. Nach

17. … d5? ist die Partie dann aber sofort vorbei. Es folgte 18. Sxe6 fxe6 19. cxd5 exd5 20. Dxd5+ Kh8 21. Sd6 und die Drohung Sf7+ entscheidet. Damit stand es 1.5 – 0.5 für uns.

Auch Marc hatte sich in der Zwischenzeit eine Gewinnstellung erarbeitet, aber sein Gegner wollte es sich bis zum Ende zeigen lassen.

Marc (weiss) selbst schreibt zur abgebildeten Position: „Hier spielt Schwarz 17…. Lxe5. Dies kostet eine Figur gegen 2 Bauern und somit auch die Partie.“ Es wurde schliesslich bis zum Matt gespielt, welches souverän aufs Brett gezaubert wurde, was eine 2.5 – 0.5 Führung zu unseren Gunsten bedeutete.

Einen Rückschlag mussten wir in Hansjürgs Partie hinnehmen. Nach der Eröffnung war eine ausgeglichene Stellung erreicht worden, in der er mit Schwarz zwar etwas passiv stand, aber noch lange nichts entschieden war. Die folgenden Abtauschoperationen waren aber nicht im Sinne der Position und so kamen die Schwächen im Lager des Nachziehenden immer mehr zum Tragen. Im entstandenen Schwerfigurenendspiel war der schwache Bauer auf d6 nicht mehr zu verteidigen. Weiss konnte mit präzisem Spiel diesen positionellen Vorteil erst in materiellen und schliesslich in den vollen Punkt umsetzen.

Hart umkämpft war auch die Partie an Brett 4 (Sandor mit Weiss). In einer sehr taktischen Stellung ging der Vorteil des öfteren von einer Seite auf die andere über. Auch wenn die schwarze Stellung wenig attraktiv aussah, so weist der Rechenknecht kaum Vorteil aus. Erst in folgender kritischen Stellung

unterlief Schwarz mit 25. … Ke8?? ein gehöriger Fehler. Dies erlaubte 26. Te1+ Le7 27. Txe7 Kxe7? 28. Dc5+ Kf6 29. Db6+ (noch besser wäre 29. Te1 gewesen) und Schwarz verliert die Dame. Den technischen Teil spielte Sandor dann perfekt und somit stand es 3.5 – 1.5 für uns. Mit dem sicheren Sieg im Rücken kiebitzten nun alle noch anwesenden Spieler am ersten Brett.

Dort lieferten sich die jeweils stärksten Spieler einen Kampf auf Augenhöhe. Zwischenzeitlich hatte Weiss einen Bauern mehr und ggf. war bei korrektem Spiel mehr zu holen gewesen. Aber die gewählte Zugfolge erlaubte es Igor (mit Schwarz), seine Figuren auf die bestmöglichen Felder zu platzieren und so kam ein sehr interessantes Endspiel aufs Brett.

Auch wenn nicht mehr viel Material übrig ist, so muss mittlerweile eher Weiss aufpassen, dass es seinem König nicht an den Kragen geht. Allerdings ist der schwarze Vorteil nicht gross, zudem kann Weiss in manchen Stellungen den Springer gegen den Bauern opfern, wonach das entstehende Endspiel praktisch Remis ist. Es folgte hier: 44. f3 Sh3+ 45. Kh1 Tf2 46. Ta7 Txf3 47. Txg7 g4 und man forcierte das Unentschieden mit einer Zugwiederholung.

Damit gelang es uns, die Begegnung 4 – 2 für uns zu entscheiden, was letztlich auch den Klassenerhalt bedeuten sollte.

Mike / ML

3. Runde: SKKB1 – Brugg 1          2 : 4

BrettNameEloNameEloResultat
1Hansjürg Känel (w)2248Maximilian Hofer21100 : 1
2Igor Yarmonov (s)2343Donjan Rodic21091 : 0
3Mike Jäger (w)2104Marcel Schneider20440.5 : 0.5
4Marc Tillmann (s)1851Jörg Priewasser21260 : 1
5Sandor Kaszas (w)2023Peter Gruner19780 : 1
6Prajan Ravikumar (s)1687Marcel Jakob19420.5 : 0.5
SGM SKKB1, 3. Runde vom 7.12.2024

Die letzte Runde der SGM im Jahr 2024 brachte uns keine leichte Aufgabe, jedoch sah es an den Brettern lange Zeit seht gut für uns aus. Allerdings konnten wir nur sehr wenig Zählbares aus unseren Vorteilen machen und so kam es am Ende zu einer unschönen Niederlage.
Das erste Ergebnis gab es in Hansjürgs Partie. Nach einer guten halben Stunde stand er mit Weiss mit einem Mehrbauern und aktiv scheinender Stellung sehr gut, allerdings gelang es ihm in der Folge nicht, seine Figurenkoordination zu verbessern. Als dann noch der Bauer auf a2 ersatzlos verloren ging, war das Endspiel mit Turm und Leichtfigur nicht mehr zu halten, da der schwarze a-Bauer auf seinem Marsch zur Umwandlung nur unter entscheidendem Materialverlust aufzuhalten gewesen wäre. Kein guter Start in die Begegnung, es stand 0-1 gegen uns.

Den direkten Ausgleich konnte Igor für uns erzielen. Die Eröffnung verlief unspektakulär und es entstand eine endspielartige Position mit zwei Türmen und Springer auf beiden Seiten. Allerdings erlaubte es Weiss seinem Gegner, seine Figuren aktiv aufstellen zu können und so entstanden auf einmal doch konkrete Drohungen.

In dieser Position ist die Lage des Anziehenden schon nicht mehr allzu bequem, aber mittels 38. g4 hätte der Turm von der f-Linie vertrieben werden können und die Partie hätte noch eine Weile gedauert, auch wenn der starke Springer auf f4 fast nicht mehr zu vertreiben gewesen wäre. So geschach aber 38. g3 und nach 38. … Se6+ 39. Ke3 ist die Stellung bereits klar gewonnen, z.B. mit 39. … Te5+ 40. Kd2 Sd4. Diese Springergabel ist nicht zu verhindern, weshalb die Partie aufgegeben wurde.

Sandor hatte eine sehr komplizierte Stellung auf dem Brett. Mit den weissen Steinen spielend hatte er eingangs der Partie eine sehr aktive Position, versuchte aber dann das Zentrum mit dem Vorstoss des Bauern nach d5 zu plombieren. Im Gegenzug entschloss sich sein Gegner, auf e4 eine Qualität zu opfern, wofür er einiges Spiel auf die schwachen weissen Bauern am Königsflügel erhielt. Gemäss Engine war lange noch nichts entschieden, bis in folgender Stellung

die weissen Hoffnungen durch 34. Kg1?? zunichte gemacht wurden. Der Zug ist verständlich, die Alternative 34. Sxf5 gxf5 kompliziert, hält aber das Gleichgewicht, da nach 35. Dh3 alle Drohungen abgedeckt sind und die weissen Türme auch auf der f- und g-Linie eingesetzt werden können. Nach dem Partiezug folgt aber die unangenehme Fesselung 34. … Ld4 und der Rest ist Agonie: 35. Kh1 Dh4+ 36. Kg1 Lh3 37. Df2 Dxg5 und Schwarz kann nun so abwickeln, dass er mit Dame gegen Turm und Springer die weissen Bauern gefahrlos einheimsen kann. Damit stand es 1-2.

Unerschrocken zu Werke ging Prajan in seiner Partie und liess sich in folgender Position


auf den Bauerngewinn nach 18. … Lxc3 19. bxc3 Lxe4 20. c4 Lxd3 21. Dxd3 dxc4 22. Dxc4+ Dd5 23. Db4 ein. Hier stehen die weissen Figuren sehr aktiv, der schwarze König ein wenig luftig und es galt nun für einige Zeit, die weisse Initiative abzuwehren. Dabei ging der Mehrbauer wieder verloren, aber die Stellung wurde so vereinfacht, dass sie absolut ausgeglichen war und die Punkteteilung vereinbart wurde. Eine sehr gute Leistung gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner.

Marc legte seine Partie sehr kämpferisch an und es kam zu einer sehr dynamischen Stellung. Allerdings griff er in guter Position fehl:

Er selbst schreibt dazu: „In unklarer Stellung sehe ich hier Geister: Ich spiele unerklärlicherweise 30. … Sa4 mit dem Ziel die Damen zu tauschen oder auch mit der leisen Drohung Sc3. Nun, die Damen wurden nach meinem Wunsch getauscht, ein Springer hinterher, und nach 33. d7 ist die Partie auf die Dauer nicht mehr zu retten. Ärgerlich!“
Danach entstand ein Endspiel mit Turm und zwei Bauern gegen Turm, Läufer und einem Bauern auf der Seite seines Gegners. Diesem gelang es schliesslich, die schwarzen Bauern abzuholen und damit ging die Partie nach langem Kampf für uns verloren.

Eine Partie lief noch, die aber für den Ausgang der Begegnung nicht mehr von Belang war. Mike stand lange leicht besser, aber sein Gegner verteidigte sich fehlerfrei. Es kam zu dieser Stellung,

in der Weiss zwar die schwarze Schwäche auf c7 belagern kann, aber mehr auch nicht. Vielleicht hätte man nun auf die Öffnung des Königsflügels mit der Idee f4 (nach entsprechender Vorbereitung) spielen sollen, nach dem Partiezug 49. g4 ist das aber nicht mehr möglich. Auch wenn noch 15 Züge weitergespielt wurde, einigte man sich mit jeweils 2 Minuten auf der Uhr auf die Punkteteilung.

Damit war das 2-4 aus unserer Sicht besiegelt. Zum Jahresende ein eher ernüchterndes Ergebnis, da hätte für uns mehr dringelegen.

Mike / ML

2. Runde: SG Riehen 2 – SKKB1          1 : 5

BrettNameEloNameEloResultat
1Nicos Doetsch-Thaler2046Igor Yarmonov (s)23400 : 1
2Kirstin Achatz2008Jörg Brauchli (w)18660 : 1
3Wolfgang Brait1996Michael Weber (s)18631 : 0
4Rolf Ernst1894Martin Hess (w)18460 : 1
5Ruedi Staechelin1965Sandor Kaszas (s)20020 : 1
6Michael Achatz1822Mike Jäger (w)20940 : 1
SGM SKKB1, 2. Runde vom 2.11.2024

In der zweiten Runde hatten wir ein schwieriges Auswärtsspiel zu absolvieren. Alleine die Anreise nahm einiges an Zeit in Anspruch, aber auch hinsichtlich der Stärke der Gegner stand uns wohl kein einfacher Samstagnachmittag bevor.

Allerdings waren glücklicherweise alle Bedenken unbegründet. Der Spielverlauf gestaltete sich ganz in unserem Sinne, denn schon nach ca. 2h Spielzeit gingen wir in Führung. Igor hatte gegen seinen jungen Gegner eine rein optisch etwas beengte Position, allerdings spielte er sehr zügig, parierte alle Drohungen und nahm dann die Initiative in die Hand. Dabei geriet sein Gegenüber immer mehr unter Zeitdruck, während zudem die Stellung immer kritischer wurde. Um die erste Zeitkontrolle herum waren die schwarzen Drohungen dann so stark, dass die Aufgabe der Partie folgte und es stand damit 1-0.

In Jörgs Partie ging es gleich nach überstandener Eröffnung zur Sache. Die Spannungen im Zentrum wurden aufgelöst, beide Seiten hatten den gegnerischen König im Visier, nur stand Weiss ein wenig aktiver und verfügte über die konkreteren Drohungen. Nach einigen Ungenauigkeiten seiner Gegnerin konnte Jörg in folgender Stellung dann zu einem sehenswerten taktischen Schlag ausholen:


der schwarze König steht ein wenig unsicher, und dank der besseren Figurenkoordination kann Weiss hier 28. Sxg6! spielen (die Alternative 28. Lxg6! ist sogar noch stärker, da nach 28. … hxg6 29. Sxg6 Sxg6 30. Txe6 Tf7 31. Texg6+ der Verlust nicht mehr zu verhindern ist.). Die Folgezüge waren dann leider nicht mehr so genau und Schwarz hätte noch ein mal ins Spiel zurückfinden können, aber nach 28. … hxg6 29. Txe6?! (29. Lxg6)  Sxe6 30. Lxg6? (30. Txg6!) Dd1+ 31. Kh2 Dd7?? (31. … Dd4) 32. Lf5+ ist der Markt gehalten. Auch wenn die Partie noch über den 40. Zug hinaus fortgesetzt wurde, war der Vorteil des Anziehenden letztlich entscheidend. Damit stand es 2-0 für uns, was auch für die noch laufenden Partien ein guter moralischer Rückhalt war.

Sandor konnte unsere Führung schliesslich sogar noch ausbauen. In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie ging sein Gegner letztlich ein wenig zu ambitioniert ans Werk und schaffte sich so einen schwachen a-Bauern, den er nach einer Ungenauigkeit nicht mehr verteidigen konnte. Zwar gibt der Rechner noch eine Rettungsmöglichkeit aus, diese ist am Brett wohl aber unmöglich zu finden. Konkret kam es in folgender Position

zu 47. g6?, wonach Schwarz schon über die besseren Möglichkeiten verfügt (mittels 47. Sxb7 Kxb7 48. La4 konnte Weiss die Stellung noch im Gleichgewicht halten). So folgte aber 47. … Sxc5 48. dxc5 (auf f7 zu nehmen ist gar keine Drohung, da der Springer zurück zieht und das Feld f8 deckt) 48. … fxg6 49. Lxg6 Kb7 50. Le8 Lb5 51. f4? (hier gibt der Rechner 51. Ke3 mit Ausgleich an) 51. … Ka6 und der a-Bauer fällt. Die Verwertung des Vorteils gelang dann ohne Probleme und wir führten nun sogar 3-0.

Wir brauchten nur noch einen halben Brettpunkt, um unseren Sieg hieb- und stichfest zu machen, und das sollte uns mit Bravour gelingen. Martin legte seine Partie sehr aktiv an, konnte damit aber anfangs gegen seinen routinierten Gegner wenig Greifbares erreichen. Im 36. Zug kam es zu folgender Stellung, die gemäss Fritz bereits entscheidenden Vorteil für Weiss aufweist:

Martins Einschätzung zur Partie lautet wie folgt: „Zum Glück wurde bei ihm ab dem 30. Zug die Zeit knapp. Hätte er davon im Mittelspiel mehr gehabt und damit seine besseren Varianten gesehen, hätte ich klar verloren … so gab er aber acht Züge später auf.“

Bei Michael sah es unterdessen nicht so rosig aus, da er in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zwei Bauern weniger hatte. Vielleicht hätte man die Stellung halten können, was für einen Spieler aus Fleisch und Blut am Brett aber nahezu unmöglich war. Seinem Gegner gelangt es, die Stellung nach und nach zu verbessern und am Ende den ganzen Punkt einzufahren. Unsere einzige Niederlage an diesem Tag, welche aber in Anbetracht des Spielstandes von nunmehr 4-1 zu verkraften gewesen ist.

Die letzte Partie spielte wie fast immer Mike. Nachdem er im Mittelspiel eine Gewinnfortsetzung verpasst hatte, dümpelte das weitere Mittel- und Endspiel mit einigem Stellungsvorteil so vor sich hin, aber etwas Greifbares schien nicht in Sicht. Allerdings musste Schwarz alle Varianten und Möglichkeiten vorhersehen, spielte dann aber in folgender Position

den Verlustzug 55. … Kh6. Die Idee ist nur allzu verständlich, denn der weisse Turm soll nicht mittels Turmschwenk auf der h-Linie einfallen. Aber nach 56. La4 ist die Stellung verloren. Nach 56. … Ld7 folgt 57. e6! und unter Bauernopfer dringt der weisse König entscheidend in die schwarze Stellung ein. Aber nach 56. … Kg6, was der Partiezug war, folgt 57. Lxc6! bxc6 58. Tc7 Lc8 59. Txc6+ Kg7 60. Tc7+ Kg6 61. Kxd5 Lb7+ 62. Txb7 und gegen die Bauern kann der Turm nichts mehr ausrichten. Schwarz gab bald auf und wir konnten unseren hohen Sieg von 5-1 selbst kaum glauben.

Ein sehr erfolgreicher Spieltag und sicherlich ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Mike / ML

1. Runde: SKKB1 – Aarau 1          3.5 : 2.5

BrettNameEloNameEloResultat
1Igor Yarmonov (w)2340Björn Urban Backlund20791 : 0
2Marc Tillmann (s)1860Artem Gontsul19780 :1
3Mike Jäger (w)2094Mackej Kwiatkowski20111 : 0
4Hansjürg Känel (s)2260Roland Senn19970 : 1
5Sandor Kaszas (w)2002Oliver Killer19941 : 0
6Prajan Ravikumar (s)1697Stephan Zaugg19750.5 : 0.5
SGM SKKB1, 1. Runde vom 26.10.2024

Die erste Runde der SGM 2024/25 wurde für uns zu einer sehr knappen Angelegenheit. Lange war nicht klar, wer am Ende die Begegnung für sich entscheiden würde, aber mit etwas Glück, viel Teamgeist und einer guten kämpferischen Einstellung gelang es uns am Ende, einen knappen Sieg einzufahren. Der Start war wenig verheissungsvoll. Im frühen Mittelspiel übersah Marc eine Ressource seines Gegners, die diesem ein sehr aktives Spiel einbrachte. Nach zäher Verteidigung kam es zu folgender Stellung:


Hierzu meint Marc: „Was für ein Ärgernis! Nach 28. …. Lf8 stehe ich plötzlich besser! Stattdessen spiele ich 28. … Txd5 was sofort verliert.“ Nach ein paar weiteren Zügen war die Partie aufgabereif.

Den direkten Ausgleich konnte Sandor für uns erzielen. Er spielte die gesamte Partie auf Angriff, erhielt eine sehr gute Position und gewann nach einer Unachtsamkeit seines Gegners die Qualität. Den technischen Teil löste er überzeugend, die Schlussabwicklung ist durchaus sehenswert:

Nach 31. Txf7 Lxe4+ 32. Ka1 Txf7 33. Dxf7+ Dxf7 34. Txf7 droht 35. Te7 mit Schach. Schwarz muss daher 34. … Lc2 versuchen, um den schachgebenden Läufer abzulenken, aber Weiss kann dennoch 35. Te7+ Lxb3 36. Txr5 spielen. Schwarz gab die Partie dann bald auf und es stand 1:1.

Igor zeigte an Brett 1 eine sehr souveräne Partieanlage und konnte seine anfängliche Initiative auch um positionellen Vorteil erweitern. In folgender Position

hat Weiss die klar bessere Stellung und Schwarz muss hier mit 36. … Dc5 eine weitere strukturelle Schwäche in Kauf nehmen. Darauf wollte er allerdings nicht eingehen und zog 36. … Ke8. Nach 37. Dd6 Tg8 38. c5 „fliegt der Laden nun aber auseinander“. Der Bauer ist tabu, denn auf 38. … Dxc5 folgt das Matt auf d8, nach 38. … bxc5 folgt Tb3 mit der Drohung 39. Tb8, gegen die Schwarz machtlos ist, und wenn Schwarz den Bauern nicht nimmt, dann nimmt Weiss seinerseits auf b6 und der a-Bauern entscheidet die Partie.

Die Führung war aber nicht von langer Dauer, denn wenig später musste Hansjürg seinem Gegner zum Sieg gratulieren. In einer verwickelten Stellung musste er die Qualität geben, allerdings ging der Bauer, den er dafür als Kompensation hatte, verloren und das Gegenspiel war nicht ausreichend, um sich noch ins Remis schummeln zu können. Damit stand es 2:2.

Prajan kam zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft und hatte in einem mit 300 Führungspunkten schwereren Gegner gleich eine schwierige Aufgabe zu meistern. Die Partieanlage war sehr solide, und mit den schwarzen Steinen spielend stand die Partie für Prajan nie schlechter. Es entstand ein Turmendspiel mit 3 Bauern und 1 Turm auf jeder Seite. Hier wurde es noch einmal spannend, aber mit genauen Zügen liess sich unser Youngster nicht mehr die Butter vom Brot nehmen:

Auf den ersten Blick scheint Schwarz verloren, da der a-Bauer nach dem Einzug und der Umwandlung zur Dame mittels Ta8 (mit Schach!) gleich wieder verloren geht. Aber die Alternative 83. … Td1 84. d8D+ Txd8 85. Txd8 Kb4! 86. Ta8 Kb3 87. Ke4 Kb2 rettet den Tag. So konnten wir einen sehr wichtigen halben Zähler zum Punktestand hinzufügen. Eine starke Partie. ein starker Einstand und eine lange ausgekämpfte Partie, die erst nach deutlich über 4 Stunden ihren Ausgang fand.

Die letzte Partie dauerte noch ein wenig länger, und hier standen wir um die erste Zeitkontrolle anfangs ausgeglichen. Ein Remisangebot seines Gegners musste Mike allerdings ablehnen, vor allem da wir in der Kommunikation des aktuellen Spielstandes ein wenig gepatzt hatten. In Zeitnot wurde ein Bauer eingestellt und die in die Verlängerung gehende Partie war eigentlich nur mit etwas Glück Remis. Weiss (Mike) konnte eine Art Festung errichten, aber dann spielte Schwarz zu planlos, und liess seinen Gegner noch einmal zu Gegenspiel kommen.

In der Stellung nach 49. Se5 (siehe Diagramm) Dd1+ 50. Kg2 hätte Schwarz 50. … Ta1 spielen müssen, wonach Weiss das Dauerschach mit 51. Txf7 Kg8 52. Tf8+ Kh7 forcieren muss, da er selbst auf Matt steht. Aber Schwarz spielte stattdessen 50. … Tf8 und nun steht Weiss nach 51. Sd7 Ld8 52. De5+ Kg8 53. Tc8 Te8 54. Sf6+ Lxf6 55. Txe8+ Kg7 56. Dxb5 (viel stärker war 56. Dd6) seinerseits auf Gewinn und konnte die Parte im 80. Zug für sich entscheiden.

Eine etwas glückliche Rettung, aber den 3.5 – 2.5 Sieg nehmen wir gerne mit.
Mike / ML