Spielzeit 2024/25
1. Runde: SKKB1 – Aarau 1 3.5 : 2.5
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Igor Yarmonov (w) | 2340 | – | Björn Urban Backlund | 2079 | 1 : 0 |
2 | Marc Tillmann (s) | 1860 | – | Artem Gontsul | 1978 | 0 :1 |
3 | Mike Jäger (w) | 2094 | – | Mackej Kwiatkowski | 2011 | 1 : 0 |
4 | Hansjürg Känel (s) | 2260 | – | Roland Senn | 1997 | 0 : 1 |
5 | Sandor Kaszas (w) | 2002 | – | Oliver Killer | 1994 | 1 : 0 |
6 | Prajan Ravikumar (s) | 1697 | – | Stephan Zaugg | 1975 | 0.5 : 0.5 |
Die erste Runde der SGM 2024/25 wurde für uns zu einer sehr knappen Angelegenheit. Lange war nicht klar, wer am Ende die Begegnung für sich entscheiden würde, aber mit etwas Glück, viel Teamgeist und einer guten kämpferischen Einstellung gelang es uns am Ende, einen knappen Sieg einzufahren. Der Start war wenig verheissungsvoll. Im frühen Mittelspiel übersah Marc eine Ressource seines Gegners, die diesem ein sehr aktives Spiel einbrachte. Nach zäher Verteidigung kam es zu folgender Stellung:
Hierzu meint Marc: “Was für ein Ärgernis! Nach 28. …. Lf8 stehe ich plötzlich besser! Stattdessen spiele ich 28. … Txd5 was sofort verliert.” Nach ein paar weiteren Zügen war die Partie aufgabereif.
Den direkten Ausgleich konnte Sandor für uns erzielen. Er spielte die gesamte Partie auf Angriff, erhielt eine sehr gute Position und gewann nach einer Unachtsamkeit seines Gegners die Qualität. Den technischen Teil löste er überzeugend, die Schlussabwicklung ist durchaus sehenswert:
Nach 31. Txf7 Lxe4+ 32. Ka1 Txf7 33. Dxf7+ Dxf7 34. Txf7 droht 35. Te7 mit Schach. Schwarz muss daher 34. … Lc2 versuchen, um den schachgebenden Läufer abzulenken, aber Weiss kann dennoch 35. Te7+ Lxb3 36. Txr5 spielen. Schwarz gab die Partie dann bald auf und es stand 1:1.
Igor zeigte an Brett 1 eine sehr souveräne Partieanlage und konnte seine anfängliche Initiative auch um positionellen Vorteil erweitern. In folgender Position
hat Weiss die klar bessere Stellung und Schwarz muss hier mit 36. … Dc5 eine weitere strukturelle Schwäche in Kauf nehmen. Darauf wollte er allerdings nicht eingehen und zog 36. … Ke8. Nach 37. Dd6 Tg8 38. c5 “fliegt der Laden nun aber auseinander”. Der Bauer ist tabu, denn auf 38. … Dxc5 folgt das Matt auf d8, nach 38. … bxc5 folgt Tb3 mit der Drohung 39. Tb8, gegen die Schwarz machtlos ist, und wenn Schwarz den Bauern nicht nimmt, dann nimmt Weiss seinerseits auf b6 und der a-Bauern entscheidet die Partie.
Die Führung war aber nicht von langer Dauer, denn wenig später musste Hansjürg seinem Gegner zum Sieg gratulieren. In einer verwickelten Stellung musste er die Qualität geben, allerdings ging der Bauer, den er dafür als Kompensation hatte, verloren und das Gegenspiel war nicht ausreichend, um sich noch ins Remis schummeln zu können. Damit stand es 2:2.
Prajan kam zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft und hatte in einem mit 300 Führungspunkten schwereren Gegner gleich eine schwierige Aufgabe zu meistern. Die Partieanlage war sehr solide, und mit den schwarzen Steinen spielend stand die Partie für Prajan nie schlechter. Es entstand ein Turmendspiel mit 3 Bauern und 1 Turm auf jeder Seite. Hier wurde es noch einmal spannend, aber mit genauen Zügen liess sich unser Youngster nicht mehr die Butter vom Brot nehmen:
Auf den ersten Blick scheint Schwarz verloren, da der a-Bauer nach dem Einzug und der Umwandlung zur Dame mittels Ta8 (mit Schach!) gleich wieder verloren geht. Aber die Alternative 83. … Td1 84. d8D+ Txd8 85. Txd8 Kb4! 86. Ta8 Kb3 87. Ke4 Kb2 rettet den Tag. So konnten wir einen sehr wichtigen halben Zähler zum Punktestand hinzufügen. Eine starke Partie. ein starker Einstand und eine lange ausgekämpfte Partie, die erst nach deutlich über 4 Stunden ihren Ausgang fand.
Die letzte Partie dauerte noch ein wenig länger, und hier standen wir um die erste Zeitkontrolle anfangs ausgeglichen. Ein Remisangebot seines Gegners musste Mike allerdings ablehnen, vor allem da wir in der Kommunikation des aktuellen Spielstandes ein wenig gepatzt hatten. In Zeitnot wurde ein Bauer eingestellt und die in die Verlängerung gehende Partie war eigentlich nur mit etwas Glück Remis. Weiss (Mike) konnte eine Art Festung errichten, aber dann spielte Schwarz zu planlos, und liess seinen Gegner noch einmal zu Gegenspiel kommen.
In der Stellung nach 49. Se5 (siehe Diagramm) Dd1+ 50. Kg2 hätte Schwarz 50. … Ta1 spielen müssen, wonach Weiss das Dauerschach mit 51. Txf7 Kg8 52. Tf8+ Kh7 forcieren muss, da er selbst auf Matt steht. Aber Schwarz spielte stattdessen 50. … Tf8 und nun steht Weiss nach 51. Sd7 Ld8 52. De5+ Kg8 53. Tc8 Te8 54. Sf6+ Lxf6 55. Txe8+ Kg7 56. Dxb5 (viel stärker war 56. Dd6) seinerseits auf Gewinn und konnte die Parte im 80. Zug für sich entscheiden.
Eine etwas glückliche Rettung, aber den 3.5 – 2.5 Sieg nehmen wir gerne mit.
Mike / ML