SKKB 1, 1. Liga Nordwest
SMM 2024, 7. Runde: SKKB 1 – Biel SG 1 7 : 1
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Igor Yarmonov (w) | 2342 | – | Nicolas Ammeter (U-16) | 1463 | 1 : 0 |
2 | Urs Härdi (s) | 1469 | – | Bruno Niederöst | 2243 | 0 : 1 |
3 | Hansjürg Känel (w) | 2258 | – | Sascha Alexander Schwery (U-16) | 1425 | 1 : 0 |
4 | Mike Jäger (s) | 2089 | – | Igor Dzakula | 1378 | 1 : 0 |
5 | Sandor Kaszas (w) | 1955 | – | Jeremy Mage | – | 1 : 0 |
6 | Manuel Koller | – | — | 1 : 0 FF | ||
7 | Marc Tillmann | – | — | 1 : 0 FF | ||
8 | Theo Rimann | – | — | 1 : 0 FF |
In der Schlussrunde der SMM ging es für uns um nicht mehr viel, da das Saisonziel, der Klassenerhalt, schon gesichert war. Allerdings wollten wir uns dennoch kämpferisch zeigen, da wir mit einem Sieg den 4. Tabellenplatz behaupten konnten.
Unser Gegner reiste mit nur 5 Spielern an, weshalb wir mit einer komfortablen 3:0 Führung in die Begegnung gestartet sind. Die restlichen 5 Begegnungen boten interessante Partien und wurden auch allesamt entschieden.
Zuerst konnte Igor (weiss) seinen Gegner zur Aufgabe zwingen:
Weiss steht schon klar besser, die Fesselung des Sc6 ist unangenehm, aber nach 17. … a6 18. e6! steht Weiss schon auf Gewinn. Den technischen Teil realisierte Weiss ohne Probleme.
Kurz darauf folgte der Sieg von Hansjürg. Er kontrollierte die schwarzen Felder und sein Angriff am Damenflügel gegen den lang rochierten König führte schnell zum Erfolg.
Die dritte entschiedene Partie war die von Mike (schwarz). Die Stellung war ausnahmsweise einmal taktisch geprägt und in der Diagrammstellung
entschied sich Schwarz zu 14. … Sb4. Das Opfer von Bauer und Qualität ist gemäss Engine korrekt, und Weiss hätte nun am besten 15. Sxb4 gespielt. Es folgte aber 15. Sxe7+ Kf8 16. Sxc8 Txc8 und gegen die aktiven schwarzen Figuren hatte Weiss nun keine Verteidigung mehr. Nach 17. Kc1 Sxa2+ (17. … Dxa2 sieht verlockend aus, da die Dame tabu ist, aber die Fortsetzung ist leider nicht so zwingend wie der Partiezug. Auch 17. … Txc3 hatte seinen Reiz, wobei die Stellung nach 18. bxc3 Sxa2+ 19. Kd2 Sxc3 schwer zu berechnen war) 18. Sxa2 Lxb2+ gab Weiss auf, da er mattgesetzt wird.
In Sandors Partie erlangte sein Gegner früh Materialvorteil, verlor dann aber in den selbst heraufbeschworenen Verwicklungen die Übersicht. Letztlich schlug der weisse Angriff durch. Das Mattbild ist ein Diagramm wert.
Damit stand es nun 7:0 für uns, das „verbesserte“ Saisonziel sollte also auch schon erreicht gewesen sein.
Die letzte Partie wurde von Urs an Brett zwei hart ausgefochten. Leider reichte es am Ende nicht ganz, denn das Entlastungsopfer entpuppte sich als falsch und so hatten wir hier unsere einzige Niederlage des Spieltages zu vermelden, wohlgemerkt aber gegen den nominell stärksten Bieler Spieler.
Insgesamt können wir mit der Saison sehr zufrieden sein. Jeder Spieler hat sich für die Mannschaft engagiert, der Teamgeist wurde hochgehalten, und auch bei knapper „Personaldecke“ konnten wir immer starken Ersatz finden. Vielen Dank an dieser Stelle an alle beteiligten Spieler. Eine nachträgliche Auswertung mit mehr Zahlen folgt sicher noch.
SMM 2024, 6. Runde: Sorab 1 – SKKB 1 2.5 : 5.5
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Zeljko Stankkovic | 2286 | – | Mario Rösch (s) | 2231 | 1 : 0 |
2 | Max Scherer | 2231 | – | Igor Yarmonov (w) | 2342 | 1/2 : 1/2 |
3 | Simon Klotz | 1950 | – | Hansjürg Känel (s) | 2258 | 0 : 1 |
4 | Mario Hänggi | 1864 | – | Mike Jäger (w) | 2089 | 0 : 1 |
5 | Jens Markus Alber | 1843 | – | Sandor Kaszas (s) | 1955 | 0 : 1 |
6 | Irena Filipovic | 1863 | – | Martin Hess (w) | 1857 | 1 : 0 |
7 | Akin Akis | 1734 | – | Marc Tillmann (s) | 1837 | 0 : 1 |
8 | Slavoljub Andjelkovic | 1792 | – | Jörg Brauchli (w) | 1856 | 0 : 1 |
Mit dem Zug ging es nach Basel und es versprach ein sonniger und heisser Tag zu werden – draussen wie auch im Spiellokal. Wir konnten sozusagen mit Bestbesetzung antreten und gingen auch recht schnell in Führung. Marc und Jörg verschafften uns einen 2:0 Vorsprung, was für die restlichen Bretter von enormem Vorteil war.
In der abgebildeten Stellung steht Marc schon deutlich besser. Aber mit 22. f4 unterlief Weiss ein gehöriger Fehler und nach 22. … Lh4 verliert er bei schlechterer Stellung die Qualität. Das wollte er sich dann nicht weiter zeigen lassen und streckte die Waffen.
Jörg seinerseits konnte eine sehr aktive Stellung erlangen, in der sein Gegner den Kopf verlor und mit 17. … Sxe5 18. fxe5 den Punkt f7 schon nicht mehr verteidigen kann. Nach 18. … Se4 konnte sich Weiss dennoch auf f7 bedienen, wählte aber lieber den Bauerngewinn nach 19. Sxe4 und fuhr die nun auch materiell besser stehende Partie sicher nach Hause.
Weniger zufrieden konnte Martin mit seinem Ergebnis sein. Hatte er sich anfangs eine sehr gute und auch aktive Position erarbeitet, entglitt ihm die Partie Stück für Stück. Er selbst sagte dazu „Bis ca. 90 min nach Spielbeginn bzw. bis zum 26. Zug hatte ich mit druckvollem Spiel die Partie eigentlich im Griff… Statt des Turms setzte ich den Springer auf d6 wonach die Partie eigentlich ins Remis verflachte … „eigentlich“ weil sie nach dem Damentausch (statt -rückzugs) dann nach ca. 2 h kippte. Ab dem 35. Zug war es für die nächsten 25 Züge bzw. Spielstunde dann nur noch „Walking Dead“ „. Somit stand es 2:1.
Die Führung ausbauen konnte aber gleich im Anschluss Sandor. In der folgenden Position
stand er schon nahezu auf Gewinn. Der Mehrbauer und das aktive Spiel sollten hier den vollen Punkt verheissen. Weiss hatte gerade 27. h4 gespielt und damit ist die Partie praktisch verloren, da der Bauer auf e4 auch noch verloren geht. Mit 27. Taf1 hätte er noch mehr Gegenwehr leisten können, auch wenn dann 27. … Se3 sehr unangenehm wäre. Die Verwertung des Materialvorteils war dann nur noch reine Formsache.
Fast gleichzeitig endeten dann die Partien an Brett 3 und 4. Hansjürg hatte eine taktische Stellung auf dem Brett. Sein Gegner spielte sehr aggressiv und opferte einen Springer für offene Linien gegen den schwarzen König. Das eröffnete zwar Chancen, aber Hansjürg liess hier nichts anbrennen, gab die Dame gegen zwei Türme und hatte dann dank der Mehrfigur eine stabile Position, die technisch klar gewonnen war. Auf Schwindelchancen mit einem Freibauer fiel er nicht herein, konnte seinerseits um den weissen König ein Mattnetz spinnen und sein Gegner musste aufgeben.
Mike stand ausgangs der Eröffnung sehr gut, hatte die klar bessere Position und einen Mehrbauern. Allerdings war der Übergang in ein Turmendspiel wohl verfehlt, der Mehrbauer war wenig wert und so wurde das Heil in der Abwicklung in ein Damenendspiel gesucht. Es entstand folgende Position
Der weisse Bauer auf b3 ist gedeckt, der schwarze König steht zu weit weg von den Bauern, als dass sich Schwarz den Abtausch der Damen leisten könnte. Die Frage ist nun, ob es Weiss gelingt, mit dem König zu seiner Dame zu gelangen oder diese aktiv ins Spiel einzubinden. Das ist allerdings schwierig, da Schachgebote auf der 7. Reihe mit Damenverlust sehr gefährlich sind. Der Rechner sagt, dass Schwarz hier das Unentschieden durch Dauerschach halten kann, selbst wenn er den Bauern auf c6 noch verliert. Für einen Menschen ist das am Brett aber fast nicht zu finden und so hatten wir hier das Glück des Tüchtigen und gingen 5:1 in Führung.
Mit dem Mannschaftssieg in der Tasche sah es an den verbleibenden zwei Brettern aber nicht mehr ganz so rosig aus. Igor hatte ein Endspiel mit einem sehr passiven Springer zu verteidigen und musste hoffen, dass er seine Bauern günstig gegen die gegnerischen tauschen könnte, um dann in ein Unentschieden zu entkommen. Nach deutlich über 4 Stunden Spielzeit gelang das am Ende auch und so konnten wir sogar noch einen halben Zähler zu unserem Punktekonto hinzufügen.
Mario seinerseits hatte nach sehr komplizierten Spiel in ein Turmendspiel abwickeln müssen, in dem er zwei Minusbauern zu verzeichnen hatte. Obschon objektiv gewonnen war die Verwertung des Vorteils für seinen Gegner immer noch sehr kompliziert und es gab noch einige genaue Züge zu finden. Aber letztlich gelang ihm dies und für uns blieb leider nur der Verlust einer hart umkämpften Partie.
Mit dem Mannschaftssieg ist der Klassenerhalt nun gesichert. In der Tat rangieren wir sogar auf dem 4. Platz der Tabelle, und wenn wir in der letzten Runde ähnlich gut spielen sollten, dann gelingt es uns vielleicht sogar, die Saison in der vorderen Tabellenhälfte abzuschliessen.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an die Gastgeber. Wir wurden sehr freundlich empfangen, die Versorgung mit Getränken und Snacks war hervorragend, und auch wenn es im Clubhaus, in dem wir gespielt haben, zeitgleich eine mit lauter Musik untermalte Parallelveranstaltung gab, so haben wir dennoch selten ein Auswärtsspiel so positiv wahrgenommen.
Mike Jäger
SMM 2024, 5. Runde: SKKB 1 – Trümmerfeld 1 2.5 : 5.5
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Igor Yarmonov (w) | 2337 | – | Julian K. Arni | – | 1 – 0 |
2 | Jörg Brauchli (s) | 1858 | – | Thadeus Frei | 2133 | 0 – 1 |
3 | Hansjürg Känel (w) | 2256 | – | Heinz Wirz | 2077 | 1/2 : 1/2 |
4 | Martin Hess (s) | 1879 | – | Christian Terraz | 2024 | 0 – 1 |
5 | Sandor Kaszas (w) | 2011 | – | Antoni Grzeskowiak | 1910 | 0 – 1 |
6 | Mike Jäger (s) | 2107 | – | Benedikt Feldges | 1977 | 1/2 : 1/2 |
7 | Marc Tillmann (w) | 1849 | – | Noah Rosen | 1872 | 0 – 1 |
8 | Theo Rimann (s) | 1638 | – | Bernd Sperzel | 1914 | 1/2 : 1/2 |
Caissa war an diesem Spieltag nicht auf unserer Seite. Das Ergebnis geht am Ende in Ordnung, in der Höhe spiegelt es aber nicht wider, dass wir durchaus unsere Chancen hatten.
Soweit möglich versucht der Bericht dem zeitlichen Ablauf zu folgen, aber da ich mit der Verteidigung meiner furchtbaren Stellung vollauf beschäftigt war, mag das nicht zu 100% der Fall sein.
Die erste beendete Parte brachte uns einen halben Punkt. Hansjürg spielte wie letztes Jahr gehen Heinz und stand gut, aber die Remisbreite wurde nie verlassen und so gab es hier den Friedensschluss.
An Brett 4 geriet Martin allmählich unter die Räder und musste schliesslich seinem Gegner zum Sieg gratulieren. Ähnlich verlief es an Brett 2, wo Jörg lange Zeit eine gute Stellung hatte, dann aber im Mittelspiel den Faden verlor und ebenfalls aufgeben musste.
Zu seinem Debut kam Theo und hatte an Brett 8 keinen leichten Gegner, spielte aber eine sehr solide Partie und stand nie kritisch. Obwohl sein Gegner anfangs ein Remisangebot noch ausgeschlagen hatte, kam es hier letztlich doch zur Punkteteilung.
Dem Schreiber dieser Zeilen ist das Kunststück gelungen, trotz Mehrbauern in eine so kritische Stellung zu kommen, dass es nur noch galt, einzige Züge zu finden, um nicht gleich die Segel streichen zu müssen.
In der abgebildeten Stellung ist die Übermacht des Anziehenden auf den schwarzen Feldern offensichtlich und es ist nicht einfach, noch brauchbare Züge zu finden. Mit 27. … f6 lassen sich die direkten Drohungen vorerst abwehren, allerdings wäre 27. … f5 stärker gewesen, da dies Weiss nicht die Option lässt, irgendwann später auf f6 zu schlagen, sondern dies gleich tun muss. Die Zeit wurde auf beiden Seiten knapp und in deutlich besserer Stellung bot Weiss dann Remis an, welches dankend angenommen wurde.
Es stand nun also 1,5 – 3,5 gegen uns, aber an den Brettern 1 und 7 standen wir besser, weshalb noch berechtigte Hoffnung bestand, mit einem blauen Auge davon zu kommen. Den Anschluss schaffte fast erwartungsgemäss Igor, der eine sehr souveräne Partie spielte. In der folgenden Stellung steht er schon klar besser: besetzte a-Linie, starker Läufer auf der Diagonale h3-c8, schwache schwarze Bauern auf d5 und b5 und ein irgendwie unglücklich rumstehender schwarzer Springer.
So ist es verständlich, dass Schwarz die Stellung vereinfachen wollte. Mit 28. … Lc6 ging das aber nach hinten los, denn nach 29. Txc7 Txc7 30. Le6+ Kf8 31. Lxd5 hat Weiss schon materiellen Vorteil, welcher konsequent verwertet wurde.
Leider kamen dann aber keine Punkte mehr zu unserem Konto hinzu.
Auf Sandors Brett entstand eine Stellung mit entgegengesetzten Rochaden und während Weiss am Königflügel aktiv wurde, versuche Schwarz sein Glück am Damenflügel. Und leider hatte letzterer damit auch das bessere Ende für sich, womit die Begegnung entschieden war: 2,5 – 4,5 aus unserer Sicht.
Die längste Partie spielte dieses Mal Marc. Und es sah ausgangs des Mittelspiels so aus, als hätte er seinen Gegner überspielt.
Mittels 38. Sd5 würde die Überlastung der schwarzen Figuren schön zur Schau gestellt. Das Schach auf der Grundreihe bringt nichts, da der Lg1 tabu ist, und den Springer auf d5 kann man auch nicht schlagen. Einzig 38. … Kg7 würde die schwarze Position noch am Leben erhalten, aber auch hier kann Weiss z.B. mit 39. b4 weiter auf Angriff spielen, bei sehr guter Stellung.
Es kam aber anders. Mit 38. Kc2 Txe7 war der starke Bauer auf e7 dahin. Das Ganze endete dann in einem Turmendspiel, bei dem sich dann die schwarzen Bauern als schneller herausstellten, was den Verlauf der Partie völlig auf den Kopf stellte. Statt Gewinn gab es hier sogar eine Niederlage.
Den Wermutstropfen haben wir dann aber beim anschliessenden gemeinsamen Essen schnell verdaut und hoffen, dass wir uns in den letzten beiden Runden besser präsentieren werden.
Mike Jäger / ML
SMM 2024, Runde 4: Thun 1 – SKKB 1 4 : 4
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Stefan Morgenthaler | 1964 | – | Igor Yarmonov (s) | 2337 | 0 : 1 |
2 | Martijn Engelberts | 2299 | – | Mario Rösch (w) | 2222 | 0 : 1 |
3 | Hugo Kalbermatter | 2135 | – | Manuel Koller (s) | 1729 | 1 : 0 |
4 | Bernhard Meyer | 2131 | – | Hansjürg Känel (w) | 2259 | 0 : 1 |
5 | Simon Künzli | 1899 | – | Michael Weber (s) | 1862 | 1/2 : 1/2 |
6 | Rambert Bellmann | 2047 | – | Mike Jäger (w) | 2107 | 1 : 0 |
7 | Samuel Büchel | 1918 | – | Jörg Brauchli (s) | 1858 | 1/2 : 1/2 |
8 | Ledion Rexhepi | 1803 | – | Martin Hess (w) | 1879 | 1 : 0 |
Am vierten Spieltag waren wir zu Gast in Thun. Auch wenn das Wetter sehr schön war, stand uns doch eher ein harter Kampf im „sonnengeschützten“ Spielsaal bevor. Im Kampf für den Klassenerhalt wollten wir auf keinen Fall verlieren. Allerdings war dieses Ziel ausfallbedingt kein leichtes. Dankenswerterweise sind hier Mario und Manuel kurzfristig für uns in die Bresche gesprungen und haben uns verstärkt, und auch Martin hat sich kurz nach Rückkehr von seiner Auslandsdienstreise für uns ans Brett gesetzt. Die Stimmung im Team war somit sehr gut.
Eigentlich wollten wir an den Weissbrettern punkten, aber es kam alles ein wenig anders. Thun hatte ein starke Aufstellung und obwohl wir an den vorderen Brettern gut vorlegen konnten, gestalteten sich die Partien an den hinteren Brettern nicht zu unseren Gunsten.
Zum Spielverlauf:
Trotz starker Gegenwehr geriet Manuel an Brett drei gegen seinen nominell deutlich stärkeren Gegner in eine schlechtere Stellung, die er nicht halten konnte. Fast gleichzeitig zur Aufgabe in dieser Partie konnte Hansjürg für uns ausgleichen. Sein Gegner verlor ein paar Bauern und hatte dann keine Lust, sich den Rest noch zeigen zu lassen.
Nach weiteren ca. 90 Minuten Spielzeit gingen wir in Führung. Igor hatte in seiner taktisch angelegten Partie sehr schön ausnutzen können, dass sein Gegenüber nicht die besten Züge gefunden hatte.
Mario konnte unsere Führung danach sogar noch ausbauen. Die Anfangsphase der Partie verlief ein wenig undurchsichtig, aber im weiteren Verlauf verfolgte Martijn einen nicht korrekten Plan. So kam es zu folgender Stellung:
Nach dem weissen Zug 1. Kh1 ist es für Schwarz nicht mehr so einfach, einen guten Zug zu finden, z.B. kann auf Sg7 folgen: 2. Sf4+ gxf4 3. Dg6+ Kxe5 4. Dxg7+ und Weiss sollte den schwarzen König zur Strecke bringen. Nach dem Partiezug 1. … Dxf2 ist wegen 2. Dc4# aber sofort Schluss.
Damit war es vorbei mit vollen Punkten für uns. Michael konnte seine Schwarzposition solide verteidigen, und es war in dem entstandenen Turmendspiel für keine Seite mehr etwas zu holen. Man einigte sich folgerichtig auf Remis. Zwischenstand 3,5 – 1,5 für uns. Was nun kam, war für uns nur noch ernüchternd.
Martin hatte in seiner Partie eine Figur für Angriff geopfert und sein junger Gegner geriet schon früh in Zeitnot. Allerdings gelang es ihm ungeachtet der Bedenkzeit, immer die richtigen Verteidigungszüge zu finden. Nachdem die Stellung konsolidiert war, machte sich der schwarze Materialvorteil mehr und mehr bemerkbar und Thun konnte den Rückstand verkürzen.
Die beiden restlichen Partien verhiessen auch nichts Gutes. Jörg hatte seine Stellung anfangs sauber verteidigt, dem Remis nahe dann aber noch ein paar ungenaue Züge gemacht. Das Endspiel mit gleichfarbigen Läufern war schwierig zu beurteilen. Schwarz drohte, einen Freibauern am Damenflügel zu bilden, dafür war sein h-Bauer sehr schwach. Am Ende einigte man sich hier gütlich und wir hatten die 4 angestrebten Brettpunkte erreicht.
Dabei sollte es aber bleiben. Gleichzeitig mit der Punkteteilung am Nebenbrett gab Mike seine Partie auf. Nach einer misslungenen Eröffnung lief er eigentlich die ganze Partie über einem Materialnachteil hinterher. In folgender Stellung ist guter Rat schon teuer:
Das „Qualitätsopfer“ nach 14. e4 Le6 15. Dxe5 Sd3 16. Dc3 Sf2+ 17. Txf2 Lxf2 schien praktisch noch am besten, aber danach stehen der Lc1 und auch der Ta1 immer noch so schlecht, dass Schwarz den technischen Teil der Vorteilsrealisierung problemlos bewerkstelligen konnte.
Insgesamt ein wichtiger Punkt, aber da wäre wohl mehr drin gewesen…
Mike
SMM 2024, 3. Runde: Porrentruy 1 – SKKB 1 4.5 : 3.5
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Ludovic Staub | 2206 | – | Igor Yarmonov (s) | 2335 | 1/2 : 1/2 |
2 | Claude Desboeufs | 1440 | – | Hansjürg Känel (w) | 2259 | 0 : 1 |
3 | Franck Hassler | 2153 | – | Brian von Moos (s) | 1685 | 1 : 0 |
4 | Ivan Retti | 2114 | – | Sandor Kaszas (w) | 2016 | 1/2 : 1/2 |
5 | Frédéric Osberger | 1954 | – | Jörg Brauchli (s) | 1889 | 1 : 0 |
6 | Cédric Desboeufs | 1717 | – | Martin Hess (w) | 1876 | 1/2 : 1/2 |
7 | Youri Cortat | 1913 | – | Michael Weber (s) | 1860 | 1 : 0 |
8 | Marco Retti | 1672 | – | Marc Tillmann (w) | 1827 | 0 : 1 |
Bereits um 11:30 Uhr machten wir uns auf die lange Reise nach Porrentruy. Michael holte Igor bereits um 11:00 Uhr in Oberhofen bei Thun ab. Um 13:20 kommen wir top motiviert und gut gelaunt in Porrentruy an. Martin, Sandor und Brian treffen etwas später ein. Pünktlich um 14.00 Uhr beginnt der Match.
Als Erster meldete sich Marc mit einem Sieg. Nach 10. Zügen hatte er glatt 2 Figuren mehr!
Diagramm 1 Diagramm 2
Übermotiviert opferte hier Schwarz im 8. Zug eine Figur (Diagramm 1), um zwei Züge später noch eine zweite zu verschenken (Diagramm 2). Nach 12. Ke2 ist die Partie schon gelaufen. Der Rest war nicht mehr schwierig.
Auch Hansjürg hatte keine grösseren Probleme und gewann kurz danach. 2:0 für uns, ein vielversprechender Beginn. Doch an den anderen Brettern sah es nicht sehr rosig aus.
Jörg musste nach langem Kampf die Waffen strecken.
Igor stand immer ausgeglichen, schlussendlich einigte man sich auf remis.
Michael trat ziemlich angeschlagen an (Kopfschmerzen, leichtes Fieber) und verlor in folgender Stellung eine Figur (Diagramm 3):
Diagramm 3: 14….Le4?
Zu diesem Zeitpunkt stand es 2.5:2.5. Es war sehr spannend und zum Zuschauen nervenaufreibend!
Martin mit Weiss hatte ein ausgeglichenes Bauernendspiel (Diagramm 4):
Diagramm 4 Diagramm 5
Zitat Martin: „Gemäss Engine hatte ich 50 Züge lang eine Remis-Partie. Im 41. Zug begann das Umwandlungswettrennen (Diagramm 5), das dann auch zwangsweise ins Remis führte, da der Mehrbauer wegen Dauerschach beziehungsweise Drohung des Damenverlusts leider nicht nutzbar war.“
Sandor stand in einer komplizierten Stellung leicht besser (Diagramm 6): „Wenn ich 38.Dxb4 mache, stehe ich ein bisschen besser.“
Diagramm 6 Diagramm 7: Hier einigte man sich auf remis.
3.5:3.5: Bleibt noch Brian. Mit einer Qualität weniger kämpfte er in folgender
Stellung wie ein Löwe (Diagramm 8)!
Diagramm 8
„Die Stellung nach 45.Qg4 bewertet Stockfisch als ausgeglichen. Ich spielte 45. …. exf3 46. Rf2 Ng3 und stehe nach 47. Qxf3 schlechter. Korrekt wäre 45. ….. Ng3 46. Rc2 h5 47.Qe6 exf3 und die Stellung ist ausgeglichen aber unklar.“
Ich danke nochmals allen für die top Einstellung! So macht es Spass!
Marc
SMM 2024, 2. Runde: SKKB 1 – Court 1 4 : 4
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Jörg Brauchli (w) | 1889 | – | Patrice Lerch | 2415 | 0 : 1 |
2 | Igor Yarmonov (s) | 2335 | – | Ibaa El-Mais | 2124 | 1 : 0 |
3 | Hansjürg Känel (w) | 2259 | – | Gabriel F. Barbosa Dos Santos | 1989 | 1/2 : 1/2 |
4 | Brian von Moos (s) | 1685 | – | Gilles Scherrer | – | 0 : 1 |
5 | Mike Jäger (w) | 2097 | – | Nicolas Fortier | 1868 | 1 : 0 |
6 | Sandor Kaszas (s) | 2016 | – | Renaud Gerber | 1952 | 0 : 1 |
7 | Marc Tillmann (w) | 1827 | – | Pascal Eschmann | 1808 | 1 : 0 |
8 | Michael Weber (s) | 1860 | – | Nicolas Unternährer | 1922 | 1/2 : 1/2 |
Gegen Court haben wir bisher noch nie wirklich gut ausgesehen, was wir in der zweiten Runde der SMM ändern wollten.
Der Anfang verlief aber alles andere als vielversprechend. Sandor hatte sich als Nachziehender eine vorteilhafte Position erarbeitet:
Der weisse Bauer auf d4 war nicht zu verteidigen, allerdings funktioniert das sofortige Schlagen, wie es in der Partie folgte, leider nicht. Nach 24. … Txd4 hat Weiss den unerwarteten Zug 25. Txa7! und steht nun selbst überlegen. Mit 24. … a6 wäre der Bauer ein wenig später zu haben gewesen, mit einer viel besseren, wenn nicht gar gewonnenen Stellung für Schwarz.
Hansjürg hatte es mit dem jüngsten Spieler zu tun, welcher aber eine fehlerfreie Partie spielte. Nachdem aus der Eröffnung heraus eine gleiche Stellung entstanden war, verflachte die Position mit der Zeit und es folgte die Punkteteilung.
Die dritte beendete Partie war Jörgs. Rein optisch hatte er eine gesunde Stellung, musste zwar zwei Leichtfiguren gegen Turm und zwei Bauern geben, aber dennoch sah die weisse Position noch spielbar aus. Gegen das dann beginnende aktive Spiel der schwarzen Leichtfiguren fand er aber kein wirksames Rezept und musste schliesslich aufgeben. Damit stand es 0,5 – 2,5 gegen uns.
Mit Schwarz hat sich Igor in seiner Partie am Bauern auf b2 bedient, und seinem Gegner eine aktive Stellung am Königsflügel zugestanden. Die Angriffsversuche konnte er in der Folge souverän parieren und Weiss lief nicht nur dem materiellen Nachteil hinterher, sondern auch die Zeit davon. Mit nur noch unter einer Minute auf der Uhr in einer sehr verwickelten Stellung konnte Weiss nichts mehr erreichen und so ging der Sieg an uns.
Auch Marc hat eine sehr schöne Partie gespielt und eine Figur gewinnen können. Hierzu kam es wie folgt:
„Hier stehe ich schon sehr gut. Schwarz spielte 18. Db5. Das kostet 1 Figur. 19. Sc3 Da5 20. b4 Dxb4 21. Tb1 Sc4 22. Txb4 Sxd2 23. Kxd2“
Den Vorteil schaukelte er dann sicher nach Hause, die Schlussstellung verdient ein eigenes Diagramm.
Damit lautete der Zwischenstand 2,5 – 2,5 bei noch drei laufenden Partien.
Brian hat sich in seinem SMM-Debut in der ersten Mannschaft teuer verkauft. Mit einer Qualität weniger hatte er eine Art Festung errichten können und die Stellung war wohl als gleich einzuschätzen. Als nach der Zeitkontrolle der Remisschluss dann in greifbarer Nähe schien, unterlief ihm unglücklicherweise ein grober Fehler und die Partie war damit sozusagen einzügig verloren.
Michael konnte die Angriffsversuche seines Gegners parieren und am Ende in ein materiell besser stehendes Endspiel abwickeln. Hierbei entschied er sich für die zweitbeste Option, aber auch das Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, dafür aber drei Mehrbauern, sollte gewonnen gewesen sein. In Zeitnot fand er aber die entscheidende Gewinnidee nicht und die Partie endete unentschieden.
Die letzte laufende Partie war die von Mike, der zwischenzeitlich ein durchaus gerechtfertigtes Remisangebot seines Gegners abgelehnt hatte. Mit den aktiveren Figuren im Endspiel konnte er hier erst einen Bauern und dann nach über viereinhalb Stunden Spielzeit auch die Partie gewinnen.
In der Position gehen jetzt zwangsläufig der Ba7 und dann auch der Be5 verloren, wonach sich Schwarz den Rest nicht mehr zeigen lassen wollte.
Damit steht am Ende ein hart erkämpftes, aber auch wohlverdientes 4:4. Den Mannschaftspunkt hatten wir im Vorfeld angestrebt, somit kann die 2. Runde als Erfolg verbucht werden, auch wenn nach schlecht scheinendem Start vielleicht sogar mehr drin gewesen wäre.
Mike Jäger
SMM 2024, 1. Runde: SKKB 1 – Mett Madresch 1 6.5 : 1.5
Brett | Name | Elo | Name | Elo | Resultat | |
1 | Igor Yarmonov (w) | 2352 | – | Sascha Jovanovic | 1764 | 1 : 0 |
2 | Hansjürg Känel (s) | 2263 | – | Alush Blakaj | 1974 | 1 : 0 |
3 | Sandor Kaszas (w) | 2008 | – | Vito Frattianni | 1819 | 1 : 0 |
4 | Marc Tillmann (s) | 1831 | – | Prosper Meyer | 1915 | 1/2 : 1/2 |
5 | Jörg Brauchli (w) | 1892 | – | Charles Perret | 1599 | 0 : 1 |
6 | Mike Jäger (s) | 2080 | – | Vittorio D’Arcangelo | 1880 | 1 : 0 |
7 | Martin Hess (w) | 1880 | – | Nebojsa Bocevski | 1797 | 1 : 0 |
8 | Michael Weber (s) | 1865 | – | Matthias Gallus | 1773 | 1 : 0 |
Im ersten Spiel der Saison war die erste Mannschaft von Mett-Madretsch zu Gast. Die Partien gestalteten sich sehr zu unseren Gunsten und am Ende konnten wir einen 6.5 – 1.5 Sieg einfahren.
Aber der Reihe nach. Schon recht früh gelang Hansjürg der erste Sieg. Die Dame seines Gegners verirrte sich zu weit ins schwarze Lager und ging verloren.
Auch Marc stand in seiner Partie sehr gut, übersah aber in folgender Stellung die beste Fortsetzung:
Nach 13. … b6 sollte Schwarz gewinnen, wohingegen der Partiezug 13. … Ld7 Schwarz zwar immer noch die leicht bessere Stellung behalten lässt, die aber wohl sehr schwierig zu gewinnen gewesen wäre. Daher einigte man sich nach ein paar weiteren Zügen auf ein Unentschieden.
An Brett 5 hatte Jörg lange Zeit eine sehr passable Position, schoss dann aber in einer Abwicklung einen gehörigen Bock und musste die Segel streichen. 1.5 – 1.5 lautete der Zwischenstand, doch von nun an sollten alle restlichen Partien an uns gehen.
Martin kam aufgrund einer Verkehrskontrolle ein wenig verspätet, was ihn aber nicht daran hinderte, taktische Verwicklungen zu suchen und eine Figur für sehr aktives Spiel ins Geschäft zu stecken. Gemäss Rechenknecht war das Opfer korrekt, die Varianten allerdings schwer zu überblicken. Nach zäher Verteidigung griff sein Gegner schliesslich fehl und wir führten wieder.
Igor spielte am ersten Brett eine sehr souveräne Partie und schob seinen Gegner langsam aber sicher zusammen. Mit drei Bauern mehr und aktiverer Stellung liess er nichts mehr anbrennen und brachte die Partie sicher nach Hause.
Kurz darauf konnte auch Mike seine Partie gewinnen. Sein Gegner spielte etwas zu zaghaft, und obwohl Weiss den schwachen Bauern auf d4 auflösen konnte, blieb Schwarz das bessere Spiel. Objektiv war die Partie wohl noch innerhalb der Remisbreite,
aber mit 17. Le3 unterlief dem Anziehenden ein Schnitzer, der nach den Zügen 17. … Tfe8 18. Lxb6 Txe2 19. Ld4 Lxf3 20. gxf3 Td2 die Partie kostete. Damit war uns der Mannschaftssieg sicher, aber auch an den Brettern 3 und 8 standen wir sehr vielversprechend.
Sandor spielte eine sehr schöne Partie und konnte seinen Gegner in eine passive Position drängen, bei der der Turm auf h8 neben dem König auf g8 nur eine Statistenrolle innehatte. Schwarz spielte sozusagen mit einer Figure weniger und konnte den weissen Angriff letztlich nicht mehr abwehren.
Michael hatte am achten Brett früh einen Bauern gewonnen, der als starker Freibauer auf c3
die Stellung dominierte.
Sein Gegner spielte in der abgebildeten Stellung gerade 8. b3, was sich nach 8. … Lxc3 9. Lxc3 b4 nebst c3 als Fehler herausstellte. Die Verwertung gestaltete sich allerdings nicht ganz so einfach, zumal man seinem Gegner keine Schwindelchancen einräumen will. Mit dem Abtausch weiterer Figuren fiel der Materialvorteil immer schwerer ins Gewicht und am Ende konnten wir auch hier den vollen Punkt einstreichen.
Insgesamt ein gelungener Einstand mit einem erfreulich hohen Endstand, der uns nach dem 1. Spieltag sogar die Tabellenspitze beschert hat.
Mike, ML